Das gesamte Geschäft mit Masterbatches, also mit Farbgranulaten, geht an die amerikanische PolyOne mit Sitz im Bundestaat Ohio, wie Clariant am Donnerstag mitteilte. Im Rahmen der Transaktion wird die Division mit insgesamt 1,56 Milliarden US-Dollar bewertet, was etwa dem 12,2-fachen des Gewinns auf Stufe EBITDA von Oktober 2018 bis September 2019 entspreche. Der Abschluss der Transaktion wird für das dritte Quartal 2020 erwartet, dann wird auch der Kaufpreis zur Zahlung fällig.
Die Vereinbarung mit PolyOne umfasst indes zwei separate Transaktionen. Für 1,50 Milliarden US-Dollar wird das globale Masterbatches-Geschäft an PolyOne verkauft. Etwas anders verläuft es mit dem entsprechenden Geschäft in Indien. Dieses geht zwar für rund 60 Millionen Dollar ebenfalls an PolyOne.
Allerdings wird dieses von Clariant Chemicals (India) Ltd. gehalten, an der Clariant lediglich einen Anteil von 51 Prozent hält. Der Verwaltungsrat der indischen Geselschaft habe das entsprechende Geschäft aber ebenfalls genehmigt, heisst es. Der Abschluss beider Transaktionen unterliegt noch den üblichen Abschlussbedingungen und behördlichen Bewilligungen.
Zuversicht für Verkauf des Pigmentgeschäfts
«Diese Ankündigung ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg der Fokussierung auf Geschäfte mit überdurchschnittlichem Wachstum, höherer Profitabilität und stärkerer Cash-Generierung», wird in der Mitteilung VR-Präsident und interims-CEO Hariolf Kottmann zitiert. Clariant will sich bekanntlich auf die drei Kerngeschäfte Care Chemicals, Catalysis und Natural Resources konzentrieren.
Kottmann zeigt sich zuversichtlich, dass der noch ausstehende Verkauf des Pigmentgeschäfts im Verlauf des Jahres 2020 gelingen wird. Der Erlös der Devestitionen soll in das Kerngeschäft und die Stärkung der Bilanz investiert sowie für die Rückführung von Kapital an die Aktionäre verwendet werden.
So beantragt Clariant der ordentlichen Generalversammlung vom kommenden März aufgrund des Masterbatches-Verkaufs und wegen der bevorstehenden Veräusserung des Pigmentgeschäfts die Ausschüttung einer ausserordentlichen Bar-Dividende von 3 Franken je Aktie. Falls die Aktionäre dem zustimmen, ergäbe sich damit nach dem Abschluss des Verkaufs eine Sonderausschüttung von rund 1 Milliarde Franken.
(SDA)