Ein guter Teil des Rückgangs ist allerdings auf Währungseffekte zurückzuführen. In lokalen Währungen wäre der Umsatz lediglich um 5 Prozent gesunken, wie der Spezialchemiekonzern am Donnerstag bekanntgab. Unter dem Strich erzielte Clariant einen Konzerngewinn von 799 Millionen Franken.
Im Jahr davor hatte der Konzern einen deutlich kleineren Gewinn von 38 Millionen Franken ausgewiesen, weil Rückstellungen von 231 Millionen Franken für eine EU-Kartelluntersuchung die Rechnung belastet hatten. Zudem spülte im Berichtsjahr der Verkauf des Bereiches Masterbatches 723 Millionen in die Kassen.
Die Spuren der Pandemie lassen sich daher besser am Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen ablesen. Der sogenannte EBITDA ist überproportional zum Umsatz um 16 Prozent auf 619 Millionen Franken gefallen. Die entsprechende operative Marge sank um 0,8 Prozentpunkte auf 16,0 Prozent.
Wie bereits vor wenigen Tagen versprochen, sollen die Clariant-Aktionäre eine Dividende von 0,70 Franken je Aktie erhalten. Diese setzt sich aus 55 Rappen für das Jahr 2019 und 15 Rappen für das Jahr 2020 zusammen.
Die ausgewiesenen Zahlen beziehen sich auf die von Clariant als «fortgeführte Geschäfte» definierten Bereiche. Als Kerngeschäfte gelten nur noch Care Chemicals (etwa Substanzen für die Kosmetikindustrie), Katalysatoren und Natural Resources (Produkte für den Erdölsektor und den Bergbau).
Clariant geht davon aus, dass die Pandemie den Umsatz, insbesondere im Bereich Natural Resources, im ersten Quartal 2021 immer noch negativ beeinflussen wird. Man wolle aber die Marge trotz anziehender Rohstoffpreise verteidigen. Mittelfristig peilt Clariant ein überdurchschnittliches Wachstum, eine höhere Profitabilität und eine stärkere Cashflow-Generierung an
«Die Umgestaltung unseres Portfolios hin zu einem höheren Spezialitätenwert macht gute Fortschritte», erklärte der neue Konzernchef Conrad Keijzer in dem Communiqué.
(SDA)