Auch Jobs in der Schweiz betroffen
Kahlschlag bei Pharma- und Chemie-Multi Bayer

Leverkusen – Der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer will bis Ende 2021 weltweit rund 12 000 Stellen abbauen – viele davon in Deutschland. Aber auch in der Schweiz wird das Sparprogramm Jobs kosten
Publiziert: 29.11.2018 um 16:26 Uhr
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Aktualisiert: 30.11.2018 um 06:55 Uhr
Der Leverkusener Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer will bis Ende 2021 weltweit rund 12 000 Stellen abbauen - viele davon in Deutschland. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/AP/MARTIN MEISSNER

Paukenschlag in Leverkusen: Der Pharma- und Chemie-Multi-Bayer streicht weltweit über 10 Prozent aller Jobs. Nicht nur, aber vor allem in Deutschland.

Doch auch die Schweiz kommt nicht ungeschoren davon: Wie eine Sprecherin von Bayer Schweiz auf Anfrage von BLICK sagte, seien alle Länder vom Abbau betroffen. «Das genaue Ausmass kennen wir aber noch nicht.» Details würden erst in den nächsten Wochen bekannt.

In der Schweiz beschäftigt  Bayer rund 1200 Mitarbeitende, unter anderem in Basel, Muttenz BL und Zürich.

Abbau beim Pflanzenschutz

Der grösste Teil des Stellenabbaus werde auf das Pflanzenschutzgeschäft und auf die übergreifenden Konzernfunktionen entfallen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Leverkusen mit. Gleichzeitig vereinbarte Bayer mit dem Betriebsrat in Deutschland ein Zukunftssicherungsprogramm, das betriebsbedingte Kündigungen im Personalverbund der Bayer AG in Deutschland bis Ende 2025 grundsätzlich ausschliesst.

Die Effizienz- und Strukturmassnahmen sollen die Wettbewerbsfähigkeit des Dax-Konzerns steigern und einschliesslich der erwarteten Synergien aus der Monsanto-Übernahme von 2022 an jährliche Beiträge in Höhe von 2,6 Milliarden Euro generieren.

Auch das Pharmageschäft kommt nicht auf Touren

Der Personalabbau ist Bestandteil eines Effizienzsteigerungsprogramms, mit dem das Unternehmen Produktivität und Ertragskraft deutlich steigern will. Weitere Bestandteile sind die Trennung vom Geschäft mit Tiergesundheit, der Verkauf der Marken Coppertone und Dr. Scholl's sowie die Abgabe des 60-prozentigen Anteils an dem deutschen Chemiestandort-Dienstleister Currenta.

Bayer hat derzeit gleich an mehreren Fronten zu kämpfen. In den USA sieht sich der Konzern nach der Übernahme von Monsanto mit zahlreichen Klagen wegen des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat konfrontiert. Die Kläger werfen dem von Bayer übernommenen US-Unternehmen Monsanto vor, mit Glyphosat ein krebserregendes Mittel verkauft und nicht ausreichend über die Schädlichkeit informiert zu haben. Bayer weist diese Vorwürfe entschieden zurück. Doch brach die Bayer-Aktie nach dem ersten verlorenen Glyphosat-Prozess massiv ein. Auch im wichtigen Pharmageschäft hatte der Konzern zuletzt wenig erfolgversprechende Neuentwicklungen zu vermelden. (SDA/koh)

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