Nach dem Shitstorm in China gegen die UBS, spürt die Grossbank nun die Folgen der gestrigen Boykottaufrufe. Angefangen hat alles mit dem Chefökonomen des UBS-Vermögensverwaltung, Paul Donovan (47), dem offensichtlich die Sensibilität der Chinesen gegenüber Schweinen entgangen ist.
Angespannt wegen Schweinepest
In einem Podcast vom Mittwoch erklärte er die gestiegenen Lebensmittelpreise in China mit den hohen Preisen für Schweinefleisch. China hat bereits drei Millionen Schweine geschlachtet – wegen der Afrikanischen Schweinepest, die in Asien wütet. Donovan sagte dazu: «Spielt das eine Rolle? Es ist wichtig, wenn du ein chinesisches Schwein bist. Es ist wichtig, wenn man gerne Schweinefleisch in China isst.»
China ist nicht nur der weltweit grösste Schweineproduzent und -konsument. Das Schwein hat für die Chinesen als Symbol für Glück eine wichtige, wenn nicht heilige Bedeutung. Wenig verwunderlich löste Donovan einen Shitstorm aus. Auf Social Media wurden die Aussagen des UBS-Ökonomen als «geschmacklos und rassistisch» bezeichnet. Es kam auch zu Boykottaufrufen.
Angst um China-Geschäft
Die UBS entschuldigte sich umgehend für die flapsigen Bemerkungen und entfernte den Podcast von der Website. Offenbar stellte das nicht alle erhitzten Gemüter zufrieden. Die Investmentbank und führende chinesische Börsenmaklerin Haitong International Securities Group aus Hongkong stellte umgehend alle Geschäftsbeziehungen mit der UBS ein, wie die «New York Times» berichtete.
Für die UBS-Vermögensverwaltungs ist China der wichtigste Expansionsmarkt. Die UBS betonte zur Entschuldigung, dass sie sich ihren China-Geschäften sehr verpflichtet fühle. (gnc)