Microsoft bietet seinen KI-Assistenten Copilot seit November Schweizer Kunden an. Mehr als 200 Unternehmen und Startups nutzen ihn seither, wie Microsoft-Schweiz-Chefin Catrin Hinkel (54) im Interview mit der «NZZ am Sonntag» sagte. Die Technologie erstelle beispielsweise Sitzungsprotokolle.
«Auffallend ist, dass sich Schweizer Firmen relativ schnell bewegen bei neuen Technologien wie der KI. Die Schweiz hat bei Innovationen eine Vorreiterrolle», so Hinkel weiter. Ab wann Copilot für Privatkundinnen und -kunden zur Verfügung stehe, könne sie noch nicht sagen.
Auch sei es noch zu früh abzuschätzen, welchen Einfluss die neue KI-Verordnung der Europäischen Union (EU) auf das Angebot von Microsoft haben wird. «Grundsätzlich begrüssen wir, dass die EU KI reguliert», sagte Hinkel.
Weltweit erstes KI-Gesetz kommt
Unterhändler von Europaparlament und EU-Staaten hatten sich Anfang Dezember auf ein entsprechendes Gesetz geeinigt. Nach Angaben des EU-Parlaments handelt es sich um das weltweit erste KI-Gesetz. Das Europarlament und die Staaten müssen dem Vorhaben noch zustimmen, was als Formsache gilt. Demnach sollen KI-Systeme in verschiedene Risikogruppen eingeteilt werden. Je höher die potenziellen Gefahren einer Anwendung sind, desto höher sollen die Anforderungen sein. Die Hoffnung ist, dass die Regeln weltweit Nachahmer finden.
Für Microsoft sei klar, dass der Mensch die Entscheidungen treffe und deshalb in der Verantwortung trage, sagte die Länderchefin. Deshalb heisse die Technologie Copilot. «Der Mensch ist der Pilot und somit für den Flieger verantwortlich», sagte Hinkel. (SDA/kae)