Chef Haas zuversichtlich
Curevac rechnet mit Impfstoff-Zulassung in der EU

Das deutsche Biotechunternehmen Curevac geht davon aus, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA seinen Impfstoff trotz geringer Wirksamkeit zulassen wird.
Publiziert: 01.07.2021 um 16:33 Uhr
ARCHIV - Das Biotech-Unternehmen Curevac aus Tübingen erwartet eine Zulassung für ihren Impfstoff durch die EMA. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Foto: SEBASTIAN GOLLNOW

«Die Population der 18- bis 60-Jährigen ist besonders begünstigt von unserem Impfstoff. Darüber haben wir mit der EMA gesprochen», sagte der Vorstandschef des Tübinger Unternehmens, Franz-Werner Haas, am Donnerstag bei einer Online-Pressekonferenz. Es gebe einen ganz klaren Trend, dass der Impfstoff bei Jüngeren wirke.

Das Curevac-Präparat zeigt einer finalen Analyse zufolge eine Wirksamkeit von 48 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung über alle Altersgruppen hinweg. In der Altersgruppe zwischen 18 und 60 Jahren liegt die Wirksamkeit bei 53 Prozent gegen eine Erkrankung jeglichen Schweregrades und bei 77 Prozent gegen einen moderaten und schweren Krankheitsverlauf, wie Curevac am Mittwochabend mitgeteilt hatte.

Einen vollständigen Schutz gab es in dieser Altersgruppe demnach vor einem Krankenhausaufenthalt oder dem Tod.

Nach der Veröffentlichung von Zwischenergebnissen Mitte Juni hatte die EMA betont, dass es keine harte Mindestgrenze bei der Wirksamkeit gebe. Bei klinischen Studien werde zwar von einer Mindestgrenze von 50 Prozent Wirksamkeit ausgegangen. Aber vor allem im Zusammenhang mit den neuen Virusvarianten müsse man die Daten sehr gut prüfen und Vorzüge gegen Nachteile abwägen.

Der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach geht jedoch davon aus, dass die EMA den Curevac-Impfstoff nicht zulässt. «Mit der geringen Wirksamkeit von 48 Prozent wäre der Curevac-Impfstoff nicht einsetzbar in Deutschland. Wenn es Impfstoffe gibt, die so viel stärker sind, wie Moderna und Biontech, wie mit Abstrichen auch Johnson & Johnson und Astrazeneca, dann gibt es keinen Platz für einen Impfstoff, der nicht so gut ist», sagte der SPD-Politiker der Düsseldorfer «Rheinischen Post».

(SDA)

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