Chef geht nach schlechtem Jahresergebnis
Oh je, Oerlikon

OC Oerlikon hat es im Jahr 2015 hart erwischt. Weil der starke Franken sich negativ in den Geschäftszahlen niederschlägt, stehen die Zeichen beim Industrikonzern auf Umbau. Das trifft den Chef persönlich. Brice Koch geht, Roland Fischer kommt.
Publiziert: 01.03.2016 um 07:10 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:21 Uhr
Stolperte über schlechte Zahlen: Brice Koch ist per heute nicht mehr CEO von OC Oerlikon.
Foto: Archivbild
Vinzenz Greiner

Es war kein gutes Jahr für den Industrie-Konzern OC Oerlikon. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr von 2,82 Milliarden auf 2,67 Milliarden Franken, wie das Unternehmen am heutigen Dienstag mitteilte. Der Gewinn auf der Stufe EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) sank um satte 28,2 Prozent auf 338 Millionen Franken. Die Gewinnmarge sank aufgrund von «einmaligen Restrukturierungseffekten» um 4,1 auf 12,7 Prozent.

Beim Netto-Ergebnis rutscht OC Oerlikon tief in die roten Zahlen: 418 Millionen Franken Verlust stehen in den Büchern.

Die Märkte hätten sich in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 «weiter verschlechtert», erklärt Finanzchef Jürg Fedier. Man habe deshalb umgehend Massnahmen getroffen, um die «Profitabilität zu schützen und den Weg für ein nachhaltiges mittel- bis langfristiges Wachstum zu ebnen». So konzentriert sich das Unternehmen seit Herbst vergangenen Jahres auf Wachstumsmärkte im Bereich der Oberflächenlösungen und der modernen Werkstoffe.

Industriefachmann als neuer CEO

Wegen der Neuausrichtung wird auch die Geschäftsetage umgebaut. Der bisherige CEO Brice Koch wird von Roland Fischer per heute ersetzt. Mit dem Deutschen beauftrage OC Oerlikon einen «ausgewiesenen Industriefachmann mit umfassender Expertise in den Schlüsselindustrien und -märkten mit der Umsetzung der Strategie», wie es in einer Medienmitteilung heisst.

Arbeitete die letzten sieben Jahre bei Siemens: Dr. Roland Fischer, neuer OC-Boss.

Fischer übernimmt das Ruder in schwierigen Zeiten: Insbesondere der starke Franken macht dem Industriekonzern, der zum Investment-Portfolio des Zuger Oligarchen Viktor Vekselberg gehört, zu schaffen: Der Bestellungseingang des Konzerns erhöhte sich bei konstanten Wechselkursen um 1,6 Prozent. Geht man von den tatsächlichen Kursen aus, steht ein Minus von 4,2 Prozent in den Büchern.

«Unsere Bilanz ist solide und erlaubt es uns, sowohl organisches als auch anorganisches Wachstum zu finanziere», ist sich Finanzchef Fedier dennoch sicher.

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