Es war kein gutes Jahr für den Industrie-Konzern OC Oerlikon. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr von 2,82 Milliarden auf 2,67 Milliarden Franken, wie das Unternehmen am heutigen Dienstag mitteilte. Der Gewinn auf der Stufe EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) sank um satte 28,2 Prozent auf 338 Millionen Franken. Die Gewinnmarge sank aufgrund von «einmaligen Restrukturierungseffekten» um 4,1 auf 12,7 Prozent.
Beim Netto-Ergebnis rutscht OC Oerlikon tief in die roten Zahlen: 418 Millionen Franken Verlust stehen in den Büchern.
Die Märkte hätten sich in der zweiten Hälfte des Jahres 2015 «weiter verschlechtert», erklärt Finanzchef Jürg Fedier. Man habe deshalb umgehend Massnahmen getroffen, um die «Profitabilität zu schützen und den Weg für ein nachhaltiges mittel- bis langfristiges Wachstum zu ebnen». So konzentriert sich das Unternehmen seit Herbst vergangenen Jahres auf Wachstumsmärkte im Bereich der Oberflächenlösungen und der modernen Werkstoffe.
Industriefachmann als neuer CEO
Wegen der Neuausrichtung wird auch die Geschäftsetage umgebaut. Der bisherige CEO Brice Koch wird von Roland Fischer per heute ersetzt. Mit dem Deutschen beauftrage OC Oerlikon einen «ausgewiesenen Industriefachmann mit umfassender Expertise in den Schlüsselindustrien und -märkten mit der Umsetzung der Strategie», wie es in einer Medienmitteilung heisst.
Fischer übernimmt das Ruder in schwierigen Zeiten: Insbesondere der starke Franken macht dem Industriekonzern, der zum Investment-Portfolio des Zuger Oligarchen Viktor Vekselberg gehört, zu schaffen: Der Bestellungseingang des Konzerns erhöhte sich bei konstanten Wechselkursen um 1,6 Prozent. Geht man von den tatsächlichen Kursen aus, steht ein Minus von 4,2 Prozent in den Büchern.
«Unsere Bilanz ist solide und erlaubt es uns, sowohl organisches als auch anorganisches Wachstum zu finanziere», ist sich Finanzchef Fedier dennoch sicher.