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Salt steigt heute ins Festnetz-Business ein

Wie nervös ist man beim Telekomprovider Salt? Das Verhalten vor der morgigen Produktelancierung lässt vermuten: sehr.
Publiziert: 19.03.2018 um 16:09 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 01:10 Uhr
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Bei Salt telefoniert der Chef selbst: CEO Andreas Schönenberger rührt die Werbetrommel für seinen Medienevent.
Foto: Mirko Ries
Thomas Benkö und Petar Marjanovic

Normalerweise bekommen Journalisten ein E-Mail mit der Einladung zu einer Medienkonferenz. Dann geht man hin. Oder auch nicht. Manchmal gibts noch ein Erinnerungstelefon aus einem PR-Büro.

Anders bei Salt. «Grüezi, da isch Schönenberger», hiess es letzthin gleich bei mehreren BLICK-Journalisten am Telefon.

CEO Andreas Schönenberger persönlich rief an, um Werbung für seine Produktankündigung am Dienstag, 20. März zu machen.

Mit der Katze aus dem Sack wollte er natürlich nicht: «Es geht um eine Innovation, die es so in Europa noch nicht gibt», hiess es am Telefon bloss. Im darauffolgenden E-Mail ist von einem «bahnbrechenden Anlass in der Geschichte von Salt und der Schweizer Telekomindustrie» die Rede.

Revolution? Wirklich? Viele Branchenkenner vermuten einen profaneren Grund: Salts Einstieg ins Festnetzbusiness. Denn als einziger der grossen drei Schweizer Telekomfirmen hat Salt nur ein Mobilnetz - Swisscom und Sunrise können Kunden dagegen rundum versorgen; auch mit Festnetz und Internet.

Medien spekulierten bereits 2017 in diese Richtung, und Salt selber hatte bei der Präsentation der Geschäftszahlen vor wenigen Tagen in diese Richtung argumentiert.

«Unterbruchfreies mobiles Telefonieren in Dübendorf?»

«Ich vermute, dass Salt morgen seine Triple- bzw. Quadruple-Play-Angebot lancieren wird», sagt ein Insider zu BLICK. Das heisst: Festnetz, Handy, Internet und TV aus einer Hand. Der Service solle ganz auf Glasfaser setzen zusammen mit einer Opensource-Settop-Box – ähnlich der «Freebox« aus dem Salt-Besitzerland Frankreich.

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Salt selbst heizt die Spekulationen mit einem Wettbewerb an: Wer das Produkt und den Preis errät, kann ein iPhone X gewinnen.

Auch Fredy Kuenzler, der meist gutinformierte Chef des kleine Providers Init7, macht bei der Raterei mit: «Quad-Play: Gigabit-Internet auf FTTH-Glasfaser, TV mit Replay (7d), Festnetz-Telefon flat und Mobile-Telefon (CH, flat, ohne Roaming) für 100 Franken pro Monat. Oder 99.90 :-) #Wettbewerb #saltattack #saltmobile»

Ein anderer User frotzelt: «Unterbruchfreies mobiles Telefonieren auch in abgelegenen Gebieten wie Dübendorf?»

«Salt Video» in Zusammenarbeit mit HollyStar

Am Vorabend des grossen Salt-Events wurde dann erste Details publik – wohl versehentlich. Grund: verräterische Internetadresse. Findige User entdeckten beispielsweise «video.salt.ch». Hier sieht man nicht nur Spider-Man in Action - sondern auch einen Hinweis auf die Zusammenarbeit mit dem Video-Portal HollyStar. Auf «tv.salt.ch» ist schon das Login für künftige TV-Kunden aktiv – und auch einen Verweis aufs neue Glasfaser-Angebot «fiber.salt.ch» ist zu finden (allerdings ist hier noch nichts aufgeschaltet).

Zusammenarbeit mit HollyStar: Salt bringt auch ein Videoangebot auf den Markt.
Foto: Screenshot BLICK

Doch braucht es wirklich noch einen Player auf dem Festnetzmarkt? Mit verschiedenen Telekomfirmen, TV-Netz-Betreibern und Glasfaserfirmen ist der Markt mehr als umkämpft.

Und damit die wechselfaulen Schweizer Telekom-Kunden zum Umstieg bewegt werden können, muss der Preis doch massiv tiefer sein als bei der Konkurrenz. Ob sich Salt diese Billig-Strategie leisten kann?

Morgen Dienstag wissen wir mehr.

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