«Die App ist nur etwas für reiche Leute. Ich will nicht in arme Länder wie Indien oder Spanien expandieren.»
Diesen vermaledeiten Satz soll Snapchat-CEO Evan Spiegel 2015 gesagt haben. Jetzt fliegt er ihm um die Ohren.
Spiegel, der selbst aus reichem Haus stammt, mit dem dem Model Miranda Kerr (33) liiert ist und seit dem Börsengang von Snap über vier Milliarden Dollar schwer ist, bekommt den Zorn eines Milliardenvolks zu spüren. Die Inder sind sauer.
Unter den Hashtags #BoycottSnapchat (boykottiert Snapchat) und #UninstallSnapchat (deinstalliert Snapchat) formiert sich der Shitstorm in den sozialen Netzwerken.
Inder löschen die App und hinterlassen in Googles PlayStore eine Ein-Stern Bewertung. «Ich bin Inder und ich kann mir eure App nicht leisten. Viel Glück eurem hundegesichtigen CEO», schreibt etwa User Devan P. mit Anspielung auf Snapchats bekannten Hundefilter.
Andere lassen auf Twitter Dampf ab. Etwa User Paul S., der Spiegels Aussage mit dem Indien-stämmigen Google-Chef Sundar Pichai gegenschneidet.
User Jay P. meint knapp: «Ich kanns mir nicht leisten. #uninstallsnapchat»
Und Pavneet K. meint: «Wir sind der grösste Markt. Wir beten für deine schnelle Genesung.»
Der Grund, warum der Satz überhaupt publik wurde, ist eine Klage durch den ehemaligen Angestellten Anthony Pompliano. Das Gericht machte entsprechende Akten öffentlich, wie das Magazin «Variety» schreibt. Pompliano wirft Snapchat auch vor mit falschen Userdaten zu operieren.
Snapchat-Sprecher: «Lächerlich!»
Die Anschuldigungen kommen für Snapchat im dümmsten Moment. Eben hat Instagram verkündet, Snapchat bei den «Stories» überholt zu haben. Und die Aktie dümpelt momentan unter 20 Dollar - weit entfernt vom 29-Dollar-Höchststand kurz nach dem Börsengang Anfang März.
Zwar hat ein Snap-Sprecher das Zitat inzwischen als «lächerlich» herunterzuspielen versuchen. Der Schaden ist aber angerichtet.
Und im Gegensatz zu Snpachat-Postings löscht sich der Schlamassel auch nicht nach 24 Stunden von selbst. (bö)