Das dritte Quartal ist bei Gategroup wegen der Ferienhauptsaison im Juli und August seit jeher das stärkste Trimester, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz erreichte 818,6 Millionen Franken. Währungsbereinigt betrug er 857 Millionen Franken oder 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Das organische Wachstum bezifferte Gategroup auf 6,1 Prozent. Der Betriebsgewinn vor Amortisationen und Abschreibungen (EBITDA) betrug 68,6 Millionen Franken nach 68 Millionen in der Vorjahresperiode.
In den ersten neun Monaten lag der Umsatz bei 2,23 Milliarden Franken, 0,8 Prozent tiefer als im Vorjahr. Dabei schlugen sich Rückgänge in der Region Europa, Naher Osten und Afrika und Commonwealth (EMEA) sowie in Asien/Pazifik nieder.
Schuld sind in der EMEA-Region Portfoliobereinigungen und Währungseffekte. In Asien wurde schlug sich neben den Währungseffekten der Verkauf des Shanghai-Geschäfts nieder. Zu konstanten Wechselkursen hätte ein Plus von 2,6 Prozent resultiert.
Der Verlust von Januar bis September erklärt sich mit mehrheitlich nicht realisierten Wechselkursverlusten von 25,1 Millionen Franken sowie den bereits angekündigten Restrukturierungskosten.
Gategroup will in den kommenden sechs bis zwölf Monaten an bestehenden Standorten 300 Stellen streichen. Darunter ist auch Zürich. Mit dem Umbau verlagert Gategroup seine Tätigkeiten zunehmend in die Schwellenländer. Bis 2020 soll die Hälfte des Umsatzes von dort kommen. Im ersten Halbjahr 2015 waren es erst 17 Prozent.
Die Restrukturierungskosten und weiteren Effekte frassen zusätzliche Margenbeiträge durch moderate Umsatzgewinne und Kosteneinsparungen auf. Um Sondereffekte und Wechselkurse bereinigt lag der Betriebsgewinn (EBITDA) nach neun Monaten 4,1 Prozent höher bei 125,4 Millionen Franken.
Das ist auf das dritte Quartal und auf operative Verbesserungen zurückzuführen. Nach Sondereffekten weist Gategroup einen EBITDA-Gewinn von 98,4 Millionen Franken mit einer Marge von 4,4 Prozent aus.
Gategroup stürzte im ersten Halbjahr tief in die roten Zahlen. Zu Buche schlug dabei neben hohen Kosten auch ein inzwischen erledigter Machtkampf mit zwei Hedgefonds, die eine Restrukturierung verlangten.
Wie Gategroup im Oktober mitteilte, gruppiert das Unternehmen seine Schulden neu und senkt damit die Finanzkosten. Das senkt die jährlichen Zinskosten um rund 16 Millionen Franken.
Einen konkreten Ausblick gab Gategroup nicht. Der «Gateway 2020» genannte Turnaround-Plan werde umgesetzt und liefere Resultate, hiess es im Communiqué. Der dabei im September bekannt gegebene Stellenabbau ist nicht der erste. Bereits im Frühling 2013 hatte Gategroup den Abbau von 1200 Stellen angekündigt.