Die Kapitalbezüge in der beruflichen Vorsorge haben 2022 erneut deutlich zugenommen. Insgesamt wurden 13 Milliarden Franken oder 15,4 Prozent mehr in Form einer Kapital- oder Teilkapitalauszahlung bei Pensionierung ausbezahlt. Das geht aus der Pensionskassenstatistik 2022 des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr
Dies sind ausserdem 79 Prozent mehr als fünf Jahre bzw. 121 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. Pro Person wurden durchschnittlich 240'291 Franken ausbezahlt, was einem Plus von 8,9 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Im Fünfjahreszeitraum beträgt die Zunahme hier 27 Prozent und im Zehnjahreszeitraum 40 Prozent. Im Gegensatz zu den Auszahlungen erhielten laut den BFS-Zahlen 2022 insgesamt 893'888 Personen Altersrenten von zusammen 25,2 Milliarden Franken ausbezahlt. Somit hatten sie Anspruch auf durchschnittlich 28'236 Franken pro Jahr, gemessen an der auf ein Jahr hochgerechneten Rente im Dezember 2022.
Vermögen der Pensionskassen stagniert
Das Vermögen der 1353 Pensionskassen in der Schweiz lag Ende des Berichtsjahres bei 1066 Milliarden Franken, was praktisch dem Stand von 2020 entspricht. Wegen der schwachen Entwicklung an den Finanzmärkten mit grossen Verlusten an den Aktien- und Anleihenbörsen schloss das Nettoergebnis aus Vermögensanlagen mit -105 Milliarden Franken erwartungsgemäss negativ ab. Diese Entwicklung führte auch zu relativ grossen Veränderungen bei den einzelnen Anlagepositionen. So sank etwa der Anteil der Aktien auf 28,9 Prozent (Vorjahr 31,6 Prozent) und derjenige der Obligationen auf 27,1 Prozent (27,8 Prozent) der Bilanzsumme. Demgegenüber erhöhte sich der Anteil der Immobilien auf 23,6 Prozent (20,9 Prozent).
Dieser Artikel wurde erstmals in der «Handelszeitung» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.handelszeitung.ch.
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Unterdeckung steigt
Die Unterdeckung bei den Pensionskassen ist derweil laut BFS im Jahr 2022 um fast ein Drittel auf 39,9 Milliarden Franken gestiegen. Bei den 66 öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen lag sie bei 36,3 Milliarden Franken und bei den 1287 privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen waren es 3,6 Milliarden Franken.