Da frohlockt der faule Fast-Food-Freund! Bald wird er im McDonald's direkt im Auto bedient. Und zwar nicht vom Drive-Through-Fenster aus – seien wir mal ehrlich, das ewige Warten und Strecken ist mühsam – sondern auf dem Parkplatz.
Das erklärte McDonald's-Schweiz-Boss Jacques Mignault (59) am Donnerstagmorgen in einer Runde mit Journalisten im Rahmen der Präsentation der Jahreszahlen im McDonald's-Restaurant beim Zürcher Letzipark: «In Frankreich oder in Grossbritannien haben wir das System schon. In der Schweiz hoffe ich, dass wir es in den nächsten zwei Jahren einführen können», sagte er bei Kafi und Gipfeli zu BLICK.
Alles per App
Das Prinzip heisst Curbside – auf Deutsch Strassenrand. Möglich macht das Ganze die Digitalisierung: Bestellt und bezahlt wird nämlich per App.
Kaum fährt man auf den Restaurant-Parkplatz, wird das registriert, und der Hungrige muss die Frage beantworten, wie er essen will: Will er seine Bestellung im Restaurant am Schalter abholen oder soll es ihm ein Mitarbeiter zum Auto bringen? Falls er Letzteres wählt, muss er die Parkplatznummer in der App eingeben – damit der «Kellner» ein paar Minuten darauf auch den richtigen Wagen bedient.
Das System, das Essen zum parkierten Auto zu bringen, ist so alt wie McDonald's selbst. In den 1940er-Jahren, als die Brüder Richard und Maurice McDonald ihr erstes Restaurant im kalifornischen San Bernardino (USA) frisch aufgemacht hatten, war es üblich, dass hübsche junge Frauen den Kunden den Food im Auto servierten. Damals nannte man das Carhop – übersetzt ungefähr zum Auto springen.
Wohin kommt McDonald's Delivery?
Der Curbside-Service ist nicht die einzige Neuerung, die die Digitalisierung dem Fast-Food-Riesen erlaubt. Ende Januar spannte er in Genf mit dem Fahrdienst Uber zusammen, um den Kunden die Burger mit Töff und Velos direkt nach Hause zu liefern. BLICK fragt: «Wie viele weitere Städte wollen Sie bald beliefern?» Mignault: «Wir haben schweizweit sieben im Visier. Vielleicht schaffen wir den Launch überall noch dieses Jahr, vielleicht auch nicht. Wichtiger als das Tempo ist die Qualität.»
Welche sieben Städte er im Auge hat, will der Kanadier nicht verraten. Man darf aber davon ausgehen, dass nach Genf jetzt sicher Zürich, Basel, Bern und Lausanne im Fokus stehen. Darüber, welche Städte aus der zweiten Reihe zum Handkuss kommen, kann man nur spekulieren.