Der Bund hat angeordnet, dass die Krankenkassen die Corona-Tests vergüten müssen. Dagegen protestieren nun die Kassen, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Im Epidemiegesetz stehe ausdrücklich, dass die Kantone die Diagnosetests zahlen müssen, heisst es beim Krankenkassenverband Santésuisse.
Das Epidemiegesetz hält tatsächlich fest, dass die Kosten der Untersuchungen im Epidemiefall die Kantone zahlen müssen. Der Bundesrat hat aber diesen Paragrafen mit einer Verordnung einfach ausgehebelt. Der Virentest kostet 180 Franken.
Der Bund hält am Entscheid fest
Santésuisse kritisiert, dass mehr als die Hälfte der Prämienzahler den Test wegen hohen Franchisen selber zahlen müsse. Das schaffe falsche Anreize. Es liege im öffentlichen Interesse, dass niemand aufgrund finanzieller Überlegungen auf einen Test verzichte.
«Es ist wichtig, dass die Klärung der offenen Fragen möglichst rasch erfolgt, damit die Patienten Gewissheit haben, dass sie sich nicht mit Franchisen und Selbstbehalt an den Kosten dieser Abklärungen beteiligen müssen», sagt Santésuisse-Sprecher Manuel Ackermann auf Anfrage von BLICK.
Corona verursacht Milliardenkosten
Beim Bund sieht man indes keinen Grund, auf die Entscheidung zurückzukommen. Dass viele den Test selber zahlen müssen, findet das Bundesamt für Gesundheit (BAG) unproblematisch: «Wir sehen die Eindämmung der Epidemie dadurch nicht gefährdet, dass Personen, die die Franchise noch nicht ausgeschöpft haben, die Tests selber bezahlen müssen», sagt Amtssprecher Daniel Dauwalder gegenüber der «SonntagsZeitung».
Experten schätzen die Kosten, die durch die Ausnahmesituation rund um das Coronavirus entstehen, allein im Gesundheitswesen auf rund 1,7 Milliarden Franken. Dazu zählen die Kosten etwa für die laufenden Corona-Tests, Spitalaufenthalte und allfällige spätere Impfungen. (zas)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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