Aus diesem Grund unterzeichnen die Akteure am Donnerstag in Emmenbrücke LU in Anwesenheit von Umweltministerin Simonetta Sommaruga die «Erklärung von Emmenbrücke». Darin bekräftigten sie ihre Absicht, ihre Ressourcen zu bündeln, Wissen auszutauschen und «attraktive Leuchtturmprojekte» voranzubringen.
Denn rund 20 Prozent der Pendlerinnen und Pendler kämen aus dem Umland von Agglomerationen, schrieb das Bundesamt für Raumentwicklung (Are) in einer Mitteilung. Weil diese Gebiete weniger besiedelt seien, könne im öffentlichen Verkehr keine hohe Taktdichte angeboten werden. Deshalb benutzten die Reisenden für ihren Arbeitsweg oft ihr eigenes Auto.
Dadurch seien aber die Agglomerationen zunehmend überfordert, das städtische Strassennetz werde immer mehr belastet. Aus diesem Grund müssten die ländlichen und die städtischen Räume besser vernetzt werden. Und das könne mit sogenannten Verkehrsdrehscheiben erreicht werden.
Dort könnten die Reisenden dann auf «effiziente Verkehrsmittel wie den öffentlichen Verkehr, das Velo oder Sharing-Angebote» umsteigen. Diese Drehscheiben müssten aber auch attraktiv und gut gelegen sein. Zudem sollte es sich dabei im Idealfall um städtebaulich attraktive Orte handeln.
Dem «Beobachter» sagte Sommaruga letztes Jahr: «Die Verkehrsdrehscheiben, die wir anstreben, sollen mehr sein als Park and Ride [...] An den Drehscheiben muss es lebendig sein, es braucht Läden, Büros oder Schulen. Umsteigen muss attraktiv, schnell und einfach sein.»
Als gelungene Beispiele bezeichnet das Are in seiner Mitteilung die neuen Haltestellen des Léman Express in der Agglomeration Genf oder die Bahn- und Bushöfe in Bellinzona TI, Wohlen AG und Emmenbrücke. So entstehe in Luzern Nord ein neues Regionalzentrum mit zahlreichen zusätzlichen Arbeitsplätzen, Wohnungen und Studienplätzen.
Das Regionalzentrum Wohlen seinerseits sei ein wichtiger Ort der wirtschaftlichen Entwicklung im Kanton Aargau in einer eher ländlichen Umgebung. Bis 2027 soll der Bahnhof zu einer Verkehrsdrehscheibe umgebaut und die Siedlungsentwicklung um den Bahnhof gezielt vorangetrieben werden.
Um diese kombinierte Mobilität schweizweit zu fördern, hatte Sommaruga bereits im letzten Jahr das «Programm Verkehrsdrehscheiben» ins Leben gerufen. Wichtig für die «optimale Entwicklung» dieser Anknüpfungspunkte sei dabei die enge Zusammenarbeit von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden, schrieb das Are dazu.
Der Bund schaffe dazu die «Grundlagen zur Förderung von Verkehrsdrehscheiben» und richte seine Strassen- und Schienenprogramm verstärkt auf die Belange dieser Knotenpunkte aus. Die Kantone, Agglomerationen, Städte und Gemeinden ihrerseits seien für die Ausarbeitung und Umsetzung der Projekte zuständig.
(SDA)