Jean-Christophe Babin, seines Zeichens CEO der Luxusmarke Bulgari, die Teil des nicht minder luxuriösen Konglomerats LVMH ist, macht wieder von sich reden. Erst unlängst hat er via Social Media seinen Ärger über die Swiss kundgetan. Schlechtes Essen, veraltete Flugzeuge und durchschnittlicher Service, monierte er. Die Airline liess diese Kritik nicht auf sich sitzen, nahm eiligst Kontakt mit ihm auf, woraufhin Babin kurzerhand seinen Post löschte.
Seit Dienstag gibt es einen neuen Post auf seinem Account. Damit mausert sich Babin zunehmend zum Influencer für Fluggesellschaften. Immerhin ist der französische Chef des italienischen Luxuskonzerns nicht irgendwer. Er gehört zu einer kritischen, gut betuchten Klientel, die Business- und First Class fliegt. Er ist also Topvertreter einer Zielgruppe, mit denen Fluggesellschaften am leichtesten Geld verdienen. Zudem pflegt er in seiner Rolle enge Kontakte zu einer Vielzahl von Promis (Nicolas Sarkozy, Carla Bruni, Anne Hathaway) und einer noch grösseren Anzahl von Topmanagern aus der Luxusindustrie.
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Für Wifi bezahlt, aber 23 Stunden ohne Wifi
Diesmal kriegt die italienische ITA ihr Fett weg. Sie ist die staatliche Fluggesellschaft, Nachfolgerin der dauerkonkursiten Alitalia, die sich in die schützenden Arme der Lufthansa begeben will, zu der auch die Swiss gehört. Am 29. November 2024 gab die EU-Kommission grünes Licht dafür, dass die Lufthansa vorerst ein 41-Prozent-Paket an ITA Airways übernimmt. In den kommenden Jahren plant diese, ihre Beteiligung in mehreren Schritten auf die vollständige Kontrolle auszubauen.
«Danke ITA, für den 23-Stunden-Flug ohne Wifi», moniert Babin, «obwohl ihr 30 Euro von den berufstätigen Fluggästen auf dem Flug Bangkok hin und zurück mit eurem brandneuen Airbus A330 verlangt.» Zusammen mit 300 anderen Passagieren habe er wertvolle Arbeitszeit und viele Nachrichten von den geliebten Kindern verloren, aufgrund von Problemen, die es ganz spezifisch bei der ITA gebe. «Es ist wirklich eine Schande, ich verstehe nun besser, warum die Airline dauernd pleite ist und in einem Verkauf an die Lufthansa mündet, die ältere Flugzeuge hat, jedoch mit Wifi-Verbindung.»
Zum Schluss jedoch gibt sich Babin versöhnlich: «Es ist schade, denn der Rest bei ITA ist über dem Durchschnitt; neue komfortable Flugzeuge, freundliche Crews, gutes Essen und Inflight-Programme verbunden mit Bluetooth.»
Nach seinem erneuten Rundschlag gegen miesen Service während des Flugs dürfte nun Nervosität bei derjenigen Airline ausbrechen, bei der der Bulgari-Chef als Nächstes eincheckt.