Bündner Preisabsprachen
Implenia zahlt dem Kanton Graubünden eine Million Franken

Die Baudienstleisterin Implenia Schweiz AG überweist dem Kanton Graubünden eine Million Franken. Es handelt sich um eine Vergleichszahlung im Zusammenhang mit den illegalen Preisabsprachen auf dem Bau.
Publiziert: 29.05.2020 um 10:04 Uhr
Die Bündner Regierung einigte sich mit mehreren Baufirmen über die Zahlung von insgesamt neun Millionen Franken, zuletzt mit der Implenia Schweiz AG auf eine Million Franken (Archiv).
Foto: GIAN EHRENZELLER

Die Vergleichszahlungen von Baufirmen mit dem Kanton Graubünden belaufen sich nach Abschluss der Implenia-Vereinbarung auf total neun Millionen Franken. Mehrere Firmen hatten bei öffentlichen Ausschreibungen die Preise untereinander abgesprochen und damit gegen das Kartellrecht verstossen. Untersuchungen der Eidgenössischen Wettbewerbskommission (Weko) brachten die illegalen Praktiken, begangen in den Jahren 2004 bis 2012, ans Tageslicht.

Die Höhe des Ausgleichsbeitrages für Implenia stütze sich auf von der Weko plausibilisierten Umsätzen sowie auf eine Buchprüfung durch eine unabhängige Revisionsgesellschaft, teilte die Bündner Regierung am Freitag mit.

Keine Einigung konnte erzielt werden mit der Kibag Bauleistungen AG. Sie habe deshalb gegenüber diesem Unternehmen einen mehrjährigen Ausschluss von öffentlichen Aufträgen des Kantons ausgesprochen, schrieb die Regierung. Rechtskräftig sei der Entscheid noch nicht.

Mit dem Implenia-Vergleich kann die Kantonsregierung die beschaffungs- und zivilrechtliche Aufarbeitung der verschiedenen Weko-Untersuchungen abschliessen. Mit ihrem Vorgehen habe sie «im Bereich des Kartellzivil- und des Beschaffungsrechts eine Pionierrolle übernommen, schrieb die Bündner Kantonsregierung.

Im Sommer letzten Jahres waren mit neun Strassenbauunternehmen Vergleiche mit einer Ausgleichssumme von sechs Millionen Franken abgeschlossen worden. Zuvor, letztes Frühjahr, war sich die Regierung mit fünf Engadiner Baumeistern über die Zahlung von zwei Millionen Franken einig geworden.

Die Weko hatte nach Abschluss der Untersuchungen mehrere Unternehmen mit insgesamt elf Millionen Franken gebüsst. 40 Unternehmen waren in Absprachen bei 1160 Bauprojekten involviert gewesen. Die Akten zu den Untersuchungen umfassen laut Weko-Angaben Millionen von Seiten.

(SDA)

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