Brexit drückt die Kosten für UK-Ferien
Erster Reiseanbieter senkt ab morgen die Preise

Ferien in Grossbritanien werden günstig. Doch nicht alle Reiseanbieter geben den Währungsvorteil sofort weiter. Der hiesigen Hotelbranche bereitet der Brexit Sorgen.
Publiziert: 24.06.2016 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:19 Uhr
Foto: AP
Michael Bolzli

Schweizer Konsumenten dürfen sich freuen: Der Brexit-Schock hat das britische Pfund in den Keller geschickt. Für uns ist die Währung nun viel günstiger zu haben. Gegenüber dem Franken beträgt das Minus aktuell 8 Prozent.

Ein Trip auf die Insel lohnt sich mehr denn je. «Da der Schweizer Franken nun wieder an Stärke gewinnt, werden Ferien in Grossbritannien für Schweizer günstiger», sagt Michèle Hungerbühler, Sprecherin von Hotelplan. Bereits ab morgen würden die Kunden von günstigeren Preisen profitieren, verspricht sie.

Kunden sollen Pfund wechseln

Bei Kuoni wartet man offenbar ab, Währungsvorteile weiterzugeben. «Unsere Preise sind sehr dynamisch», sagt Kuoni-Reisen-Sprecher Marcel Schlatter. Entsprechen werde auch Kuoni die Preise anpassen – vorausgesetzt, dass das Pfund weiterhin schwach bleibt. Schlatter: «Wir geben Währungsvorteile immer an die Kunden weiter.»

Tui Schweiz erwartet, dass die Preise vorerst stabil bleiben. Grund: Der Reiseveranstalter kauft seine Angebote über die Konzernzentrale in Deutschland ein. Und dort wird in Euro gehandelt. «Wir verfolgen die Situation und werden wenn nötig handeln», sagt Tui-Schweiz-Sprecherin Bianca Schmidt. Aktuell empfiehlt sie den Kunden, jetzt Pfund zu wechseln.

Bleiben Gäste aus Grossbritanien aus?

Während sich Schweizer Touristen über das schwache Pfund freuen, bereitet der Brexit den Hotels grosse Sorgen. Denn die Briten müssen für Ferien in der Schweiz künftig tiefer in die Tasche greifen. «Wenn sich die Währung nachhaltig abschwächt, dürfte das einen Effekt auf die Übernachtungszahlen haben», weiss Daniela Bär von Schweiz Tourismus. 

Und die Briten sind hierzulande wichtige Gäste. Über 1,6 Millionen Übernachtungen gingen letztes Jahr auf ihr Konto. Damit ist Grossbritannien hinter Deutschland und den USA der drittgrösste Auslandsmarkt. Zudem kommen die Briten gerne für Campingferien in die Schweiz.

Allerdings will Bär nicht den Teufel an die Wand malen. «Jetzt müssen wir abwarten, wie sich die Situation entwickelt», sagt sie. Klar ist: bleibt das Pfund billig, wird dies eine Auswirkung auf den Tourismus haben. Nur was für eine, ist derzeit noch nicht klar.

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