Endlich! Das Bundesamt für Verkehr (BAV) bewilligt den Betrieb der neuen Doppelstöcker von Bombardier.
Damit endet ein jahrelanges Drama um die Twindexx- und FV-Dosto-Züge des kanadischen Herstellers. Bombardier hatte vor zehn Jahren den grössten Einzelauftrag der SBB-Geschichte an Land gezogen: 59 Züge für 1,9 Milliarden Franken, 210 Stundenkilometer schnell, für bis zu 1300 Passagiere.
Bedenken wegen vorheriger Lieferverzögerungen betreffend die BLS und den Glarner Sprinter wischte damals Stéphane Wettstein (57), Chef von Bombardier Schweiz, beiseite: «Wir haben aus den Fehlern gelernt.»
Massive Verzögerungen
Doch die Lieferung der Züge verspätete sich massiv. 2013 hätten sie schon geliefert werden sollen. Bombardier hatte die Anforderungen bei der Konstruktion unterschätzt. Auch wurde die Fertigstellung durch Zusatzwünsche der SBB und einer Beschwerde von Behindertenverbänden verzögert.
SBB und Bombardier verständigten sich 2014 auf eine neue Lieferplanung. Hierfür bekamen die SBB drei zusätzliche Züge und Ersatzmaterial.
Bombardier kostet die Verspätung Millionen
Erst im Mai dieses Jahres kamen die Züge zur Testfahrt aufs Gleis. Bombardier wollte die Zulassung für Sommer bekommen. Auch das klappte nicht. Der Einsatz zum Fahrplanswechsel in diesem Dezember: auch nicht machbar. Nach Schulungen und Tests wollen die SBB die neuen Züge erst ab 2018 auf wenig frequentierten Strecken, etwa als Regioexpress zwischen Chur und Zürich, einsetzen.
Bis Anfang 2020 – nicht bis Ende 2019, wie im Frühling kommuniziert – will Bombardier alle Züge bereitgestellt haben. Bombardier kostet die Verspätungskette Millionen. Mit den SBB war eine Maximalstrafe von 750 Millionen Franken vereinbart worden. Wie wiel die Kanadier insgesamt zahlen müssen, darüber wurde Stillschweigen vereinbart.