Migros-Chef zur Vögele-Beteiligung
«Wir wollten mitreden»

Lange sprach die Migros bei ihrer Vögele-Beteiligung von einem reinen Finanzinvestment. In einem Interview mit der «NZZ» erläutert Migros-Chef Herbert Bolliger die Strategie hinter dem Investment.
Publiziert: 04.10.2016 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:42 Uhr
Laut Migros-Chef Herbert Bolliger gehörte die Beteiligung bei Charles Vögele zur Strategie.
Foto: Gonzalo Garcia
Andrea Hohedahl

Also doch: Lange wurde über die Rolle der Migros beim Modehändler Charles Vögele gerätselt. Ein Finanzinvestment oder doch eine strategische Beteiligung? «Wir wollten eine Beteiligung, die uns erlaubte, mitzureden», sagt Migros-Chef Herbert Bolliger (62) in einem Interview mit der «NZZ».

Konkret: Die Migros wollte im Textilgeschäft einen Gang zulegen. Denn das eigene Geschäft mit modischer Bekleidung harzte und kam nicht vom Fleck. Deshalb setzte der Detailhandelsriese zwischen 2008 und 2011 auf die Zusammenarbeit mit Vögele. Knapp 25 Prozent besass die Migros Ende 2011 an der Modekette. 

Doch mit dem Tod des ehemaligen Vögele-Chefs Daniel Reinhardt (†55) im Jahr 2008 sei das Chaos hereingebrochen, erzählt Bolliger. Durch die ständigen Wechsel an der Spitze und Veränderungen der Strategien geriet Vögele immer tiefer in den Strudel. Ab 2014 reduzierte Migros den Anteil auf heute 2 Prozent.

Doch warum wartete die Migros überhaupt so lange mit dem Abbau der Beteiligung?

Auf diese Fragen scheint der Migros-Chef auch heute noch keine glasklare Antwort parat zu haben. Nur soviel: «Es gab eine Auslegeordnung der Optionen, gegenseitige Verpflichtungen bestanden aber keine.»

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