Kommt es in Autohäusern bald zu einer bösen Überraschung? Die Preise könnten in diesem Jahr um bis zu zehn Prozent in die Höhe schiessen. Das besagt eine Studie des Kreditversicherers Euler Hermes, die in dieser Woche veröffentlicht wurde.
Der Grund: Fehlendes Material für den Autobau und damit verzögerte Neuwagenproduktion trifft auf eine steigende Nachfrage. Die Rede ist von einem «Ausnahmezustand» bei den Halbleitern.
«Die europäischen Autobauer sitzen durch die Chip-Knappheit aktuell am längeren Hebel», sagt Stefan Ruf, Chef von Euler Hermes Schweiz. «Drei bis sechs Prozent Preissteigerung sind europaweit deshalb aktuell drin, in Deutschland sogar zwischen vier und über zehn Prozent.» Zum Chip-Mangel kam es, weil in China wegen Corona zahlreiche Zulieferbetriebe schliessen mussten.
Normalisierung erst im nächsten Jahr
Erst vor kurzem hat Volkswagen Preiserhöhungen angekündigt. Das hat Auswirkungen auf die VW-Marken in der Schweiz. Gemäss Amag hat die Importeurin die Preise für VW-Modelle in der Schweiz dieses Jahr bereits zweimal angepasst. Einen ersten Aufschlag (maximal bis 1,5 Prozent) gabs im Februar, die zweite Erhöhung erfolgte kürzlich und gilt seit Mitte Juli. Laut Blick-Recherchen verteuerten sich Polo und Tiguan um bis zu 1,8 Prozent.
Ähnliches Bild bei Skoda. Auch bei Audi gab es bei vereinzelten Modellen leichte Preiserhöhungen.
Wie die Allianz-Unternehmung Euler Hermes weiter schreibt, rechnet sie mit einer Normalisierung beim Materialfluss aus Asien (Chips und Co.) erst im kommenden Jahr. Die Preise dürften demnach vorläufig weiter nur in eine Richtung gehen: nach oben. (uro)