Noch sind die Gläubiger skeptisch gegenüber den griechischen Reformplänen. Die Börsianer aber jubeln bereits über eine mögliche Einigung. Gegen Ende der Woche zogen die Aktienkurse weltweit deutlich an.
Die Erholung dürfte von kurzer Dauer sein. Denn im fernen Osten schwelt bereits der nächste Brandherd: in China, der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt. Nach einem spekulativen, oft durch Kredite finanzierten Aktienboom verloren die chinesischen Wertpapiere seit Ende Juni zeitweise mehr als ein Drittel ihres Werts. Um den Crash zu verhindern, griff die Regierung zu Notmassnahmen. Dabei hatte sie die Bürger noch kurz zuvor aufgefordert, Aktiendepots anzulegen. Viele verloren jetzt alles.
«Der Fall China zeigt einmal mehr, dass die Marktöffnung eines Schwellenlandes nie ohne Rumpeln erfolgt», sagt Felix Brill (35), Chef der Beraterfirma Wellershoff & Partners. Die Unsicherheit bleibe deshalb weiterhin gross: «China wird die Investoren noch eine Weile beschäftigen.»