Trump sorgt mit Tweet für Kursexplosion bei Bitcoin und Co.
Donald Trump (78) gibt den Kryptowährungen neuen Schub. Mit einer Reihe von Tweets auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social. Zur Erinnerung: Ende Woche lag der Bitcoin nur noch bei 78'273 Dollar. Die Anfangseuphorie von Trumps Präsidentschaft schien verflogen. Heute Montagmorgen liegt er wieder bei über 94'000 Dollar. Das ist ein dickes Plus von 20 Prozent. Was der US-Präsident vorhat, liest du hier.
Die Schweiz und Bitcoin – nichts für Schlegel
Die Welt ist verschieden offen für Kryptowährungen. Ein Extrembeispiel war lange El Salvador: 2021 betrat Präsident Nayib Bukele (43) mit dem zentralamerikanischen Staat Neuland, indem er den Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel einführte. Mittlerweile hat sich El Salvador wieder vom Bitcoin abgewendet.
Und wie steht es um die Schweiz? Die im Dezember lancierte Bitcoin-Initiative möchte die Schweizerische Nationalbank (SNB) dazu verpflichten, Bitcoin in ihre Vermögenswerte aufzunehmen. SNB-Direktor Martin Schlegel (48) hat sich gegenüber Tamedia aber gegen Bitcoin als potenzielle Währungsreserve für die Schweiz ausgesprochen. Für die Nationalbank würden Kryptowährungen als Anlageklasse mehrere Probleme aufweisen.
So würden Kryptos wesentliche Eigenschaften nicht erfüllen, «die gutes Geld aufweisen sollte». Für Schlegel sind Bitcoin und Co. zu volatil. Dies sei für den langfristigen Werterhalt von Anlagen SNB nicht förderlich. «Zweitens müssen unsere Reserven sehr liquide sein, um im Bedarfsfall rasch für geldpolitische Zwecke einsetzbar zu sein», erklärte er gegenüber Tamedia.
Des Weiteren würden Kryptowährungen Schwachstellen bei der Sicherheit aufweisen. Im Wesentlichen seien sie eine Software. «Und wir alle wissen, dass Software oft Bugs und andere Schwachstellen aufweisen kann», meint der SNB-Chef zur Zeitung. Es scheint also nicht der Fall zu sein, dass die Schweiz bald grosse Krypto-Investments tätigen wird.
Trump und Musk verlieren an der Börse gerade Milliarden
Als Trump die Präsidentenwahl im November gewann, war der Jubel an der Börse riesig. Die Anlegerinnen und Anleger hofften auf tiefe Steuern und weniger Regulierungen. Schnell war die Idee des «Trump Trades» geboren. Dabei kaufte man Aktien und andere Anlagen, von denen man erwartete, dass sie von einer Trump-Präsidentschaft besonders profitieren würden.
Heute sind die Börsen-Affinen aber auf dem Boden der Realität gelandet. Der angezettelte Handelskrieg stoppt den Trump-Anstieg an der Börse. Immer neue Zölle und Zolldrohungen sorgen für Verunsicherung. Betroffen sind Tech-Aktien aber auch Kryptos. Trump und Musk sind also direkt betroffen. Von der Euphorie ist nichts mehr zu spüren. So sieht es für die «Trump Trades» heute aus.
Kryptos stürzen über Nacht ab
Das Rekordhoch von 109'356 Dollar liegt erst gut einen Monat zurück. Doch der Bitcoin ist mittlerweile abgestürzt – und in der Nacht auf Freitag weiter stark gefallen. Innert Stunden verlor die erste Digitalwährung der Welt 6 Prozent an Wert. Aktuell kostet ein Bitcoin noch 79'500 Dollar.
Andere Kryptos wie Ethereum, Solana und Riple gaben zum Teil noch stärker nach. Die zweitgrösste Kryptowährung Ethereum notierte am Freitagmorgen elf Prozent unter dem Niveau des Vortags. Mit einem Kurseinbruch auf 2100 US-Dollar rutschte Ethereum in den vergangenen sieben Tagen um 20 Prozent ab.
Hinter den Kursstürzen und Turbulenzen steckt Donald Trump (78). Die Anleger haben auf den US-Präsidenten gewettet – die Kurse stiegen denn auch nach seinem Wahlsieg und bis zu seiner Amtseinführung am 20. Januar 2025 an. Nun ist der Hype verflogen. Mehr zu den Hintergründen liest du hier.
Trumps Zoll-Ankündigung vernichtet 500 Milliarden Dollar
Donald Trump (78) macht ernst im Zollkrieg mit der EU. Während einer Kabinettssitzung sagte der US-Präsident gestern Mittwoch, dass er 25 Prozent Zölle auf Importe aus der Europäischen Union erheben will. Und zwar auf «Autos und anderen Produkten». «Wir haben eine Entscheidung getroffen, und wir werden sie sehr bald bekannt geben. Es werden 25 Prozent sein», so der US-Präsident.
Kurz darauf kommts an den Börsen zur Reaktion. Innert kurzer Zeit verliert der US-Aktienindex 500 Milliarden Dollar. Der Leitindex Dow Jones sank um 0,43 Prozent auf 43'434 Punkte. Der Nasdaq tauchte und schloss nach anfänglichen Gewinnen nur noch leicht um 0,26 Prozent höher. Der S&P-500-Index schloss bei 5956 Punkten nahezu unverändert – auch er lag vor der Ankündigung von Trump deutlich im Plus. Der Bitcoin fiel erstmals seit November 2024 unter die Marke von 84'000 Dollar.
Nvidia übertrifft Erwartungen
Nvidia legt beeindruckende Zahlen vor. Der kalifornische KI-Chiphersteller hat für das neueste Quartal stark steigende Umsätze und Gewinne gemeldet, angetrieben von der hohen Nachfrage nach seinen Hightech-Chips.
Der Umsatz stieg um 78 Prozent auf 39,3 Milliarden Dollar, der Nettogewinn wuchs um 80 Prozent auf 22 Milliarden Dollar und übertraf die Erwartungen der Analysten.
Das Unternehmen gab auch eine positive Prognose ab und erwartet für das laufende Quartal einen Umsatz von etwa 43 Milliarden Dollar, was die Schätzungen übertrifft.
Mehr zu den Nvidia-Quartalszahlen hier.
Wall Street zittert vor Nivida-Zahlen
Für die Tech-Branche der USA steht am Mittwochabend eine Bewährungsprobe an: Der US-Chiphersteller Nvidia legt nach US-Börsenschluss sein Ergebnis für das vierte Quartal 2024 vor. Die Zahlen – und vor allem die Prognose für dieses Jahr – haben enorme Bedeutung für die Industrie hinter der künstlichen Intelligenz. Schliesslich ist der Konzern mit seinen leistungsfähigen Computerchips der Profiteur des KI-Booms – und Symbol für die starken Kursgewinne der US-Börsen im letzten Jahr. Entsprechend nervös ist man derzeit an der Wall Street.
Aktuell scheinen die Anleger an die Strahlkraft von Nvidia zu glauben. Die Aktie des Unternehmens von CEO Jensen Huang (62) liegt derzeit 2,6 Prozent im Plus. Für diesen Optimismus spricht: Bisher hat Nvidia die hohen Erwartungen stets erfüllt.
Es gibt aber durchaus Anlass zur Sorge. So mussten andere Tech-Giganten zuletzt an der Börse Federn lassen. Auslöser ist der China-Schreck Deepseek. Das KI-Modell kommt mit deutlich weniger Rechenleistung aus als etwa ChatGPT. Das bedroht unmittelbar die Macht und das Geschäft des derzeitigen Marktführers Nvidia. CEO Jensen Huang (62) liefert mit den Quartalszahlen also eine erste Antwort auf die Frage, ob KI den Status als Zugpferd für goldige Gewinne an der Wall Street verteidigen kann.
«Bank Run» auf Kryptos – Kurse von Bitcoin und Co. brechen ein
Vergangenes Jahr war für Bitcoin und Co. ein goldenes Jahr. Seit Anfang Jahr ist die Goldgräberstimmung bei den Kryptowährungen aber vorbei. Die Leitwährung Bitcoin liegt mittlerweile 20 Prozent unter dem Allzeithoch von Mitte Dezember. Ether, die zweitgrösste Kryptowährung der Welt, verlor in der gleichen Zeitspanne gar 40 Prozent.
«Es kommen gerade verschiedene Faktoren zusammen», sagt Kryptounternehmer Rino Borini (51) zu Blick, der unter anderem an der Hochschule für Wirtschaft Zürich zum Thema lehrt. Wie der Experte das aktuelle Krypto-Tief erklärt, kannst du hier nachlesen.
Musk-Kontroverse lässt Tesla-Aktie fallen
Tesla-Anleger müssen sich wie auf einer Achterbahnfahrt fühlen: Nachdem es 2024 lange seitwärts ging, hatte sich der Aktienkurs im Herbst plötzlich mehr als verdoppelt – von 215 auf 480 Dollar Mitte Dezember. Musk und Tesla profitierten direkt vom Trump-Effekt, nachdem dieser die US-Präsidentschaftswahlen Anfang November für sich entschieden hatte.
Doch seither gehts für Musk und seinen Elektroautobauer wieder steil bergab. Das Tesla-Papier ist seit Ende Dezember gar in freiem Fall – und stürzte um 37 Prozent ab. Von 480 auf 303 Dollar (Stand: Mittwochmorgen). Da sind einerseits die schwachen Quartalszahlen, die den Anlegerinnen und Anleger weiter aufs Gemüt schlagen. Und andererseits die Tesla-Kunden, die gegen Musk und seine Beraterrolle von Donald Trump protestieren.
Zum Wochenstart belasten neue Verkaufszahlen zu Elektroautos in Europa das Tesla-Papier. Brisant: Die E-Autoverkäufe in der EU und Grossbritannien stiegen im Januar um ein Drittel, die Verkäufe von Tesla im gleichen Zeitraum fielen um 45 respektive 50 Prozent. Das dürfte direkt auf die Kontroverse rund um Elon Musk zurückgeführt werden, sagen Marktbeobachter.
Bitcoin fällt unter 90'000-Dollar-Marke
Der Bitcoin-Kurs war Ende Januar noch bei über 105'000 Dollar. Seither ist er um 15 Prozent gefallen – auf 89'000 Dollar. Der Fall unter die 90'000-Dollar-Marke tut weh, sagen Marktbeobachter. Lange hatte sich die erste Digitalwährung der Welt dagegen gewehrt. Nun befinde sich Bitcoin in einer «kritischen Phase», sagt Analyst MartinUtschneider vom Fondsanbieter Finanzethos gegenüber dem «Handelsblatt»: «Indem der Bitcoin unter die Unterstützungslinie von 91'000 Dollar gefallen ist, hat er seit dem 20. Januar einen Abwärtstrend gebildet.»