Experten trauen dem Unternehmen, das 2003 von dem in Deutschland geborenen Finanzinvestor und Donald-Trump-Unterstützer Peter Thiel mitgegründet wurde, einen der grössten Börsengänge in der Corona-Krise zu.
Bisher war wenig über die Firma bekannt, die wegen dieser Zurückhaltung bereits den Ruf als notorisch verschlossenes Unternehmen hat. Durch den im Juli angekündigten Börsengang ändert sich das nun zwangsläufig etwas.
Im vergangenen Jahr machte das weltweit tätige Unternehmen einen Verlust von etwa 580 Millionen Dollar, ähnlich wie im Vorjahr. Der Umsatz kletterte um rund ein Viertel auf 742 Millionen Dollar. Insidern zufolge sollen die Erlöse im laufenden Jahr auf eine Milliarde Dollar steigen.
Palantir-Investor Matt Novak von All Blue Capital gab sich zuversichtlich, dass es dem Unternehmen gelingt, mehr Geld mit Bestandskunden durch bessere Datenanalyse zu längeren Vertragslaufzeiten zu verdienen.
Mit der Direktplatzierung tritt Palantir in die Fussstapfen des Musikstreaminganbieters Spotify, der diesen Weg 2018 wählte. Im Gegensatz zum herkömmlichen Börsengang werden keine neuen Aktien ausgegeben, sondern in den Handel kommen die Aktien, die bestehende Aktionäre verkaufen.
Palantir - der Name stammt aus einer Bezeichnung aus der Buchreihe «Herr der Ringe» - hat sich darauf spezialisiert, grosse Datenmengen zu analysieren. Mit dem Silicon Valley steht das Unternehmen auf Kriegsfuss und hat erst kürzlich angekündigt, den Hauptsitz nach Denver zu verlagern.
Der in Frankfurt am Main geborene Thiel, der zu den Mitgründern des Online-Bezahldienstes PayPal und den ersten Investoren von Facebook gehört, gründete das Unternehmen zusammen mit Alexander Karp und ist heute Chairman, während Karp die Firma leitet.
(SDA)