SMIvor Trumps «Liberation Day» unter Druck – Pharma verliert deutlich
Am Mittwochabend Schweizer Zeit kommt es zum Showdown: US-Präsident Donald Trump präsentiert sein neues Zollpaket. Seit Anfangs Woche zittern die Aktienmärkte rund um den Globus. Und auch an diesem Mittwoch zeigt sich an den Börsen: Die Sorgen rund um den Handelskrieg und dessen ungewissen Folgen auf die Weltwirtschaft sind allgegenwärtig – insbesondere in Europa.
Die europäischen Finanzmärkte erleiden gerade Verluste. Der deutsche DAX liegt kurz vor dem Mittag 0,9 Prozent im Minus, der wichtigste britische Index FTSE 100 0,7 Prozent. Auch in Frankreich, den Niederlanden, Spanien und Italien büssen die Leitindexe ein.
In der Schweiz gibt der SMI ebenfalls nach – minus 0,7 Prozent. Vor allem die Pharmabranche zieht den Index dabei nach unten. Lonza liegt mit 2,4 Prozent im roten Bereich, Roche mit 2,3 und Novartis mit 1,2 Prozent. Der Grund ist schnell gefunden. Die Pharma- und Chemie-Industrie ist mit einem Anteil von rund 50 Prozent die wichtigste Exportbranche der Schweiz. Der Medikamenten-Sektor wäre also stark betroffen.
Im Vorfeld zeigen sich die Pharmaverbände besorgt, aber nicht komplett panisch. Interpharma ist beispielsweise überzeugt, dass die Schweiz viele Argumente gegen die US-Zölle hätte.
Zoll-Zampano Trump lässt Goldpreis weiter steigen
Beim Goldpreis geht die Rally ungebremst weiter. Der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) stieg im frühen Handel an der Börse in London um knapp 0,8 Prozent bis auf fast 3148 Dollar, was rund 2776 Franken entspricht. Bereits am Montag war der Goldpreis erstmals über die Marke von 3100 Dollar geklettert.
Damit ist der Goldkurs seit dem Jahresbeginn um rund 20 Prozent gestiegen. Damit stellt Gold seinen Ruf als sicherer Hafen unter Beweis. Bei Unsicherheiten flüchten sich die Anleger in stabile Anlagen. Getrieben wird die Angst an den Finanzmärkten von Donald Trumps (78) Zollpolitik.
Für den Mittwoch hat der US-Präsident den «Liberation Day» ausgerufen. Der 2. April ist für Trump also der «Tag der Befreiung». An diesem läutet er die nächste Runde im Handelsstreit ein und setzt neue Zölle in Kraft. Warum dich das interessieren sollte, zeigen wir dir in dieser Übersicht auf.
Die Rekordjagd beim Gold ist aber auch auf die derzeitigen geopolitischen Risiken zurückzuführen. So gibt es bei den Bemühungen um eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg wenig Fortschritte. Und im Nahen Osten hat sich die Lage wieder zugespitzt, nachdem das israelische Militär seine Bodenangriffe im Gazastreifen ausgeweitet hat.
Börsen tauchen kurz vor Trumps «Liberation Day»
Das ist ein zäher Auftakt in eine entscheidende Börsenwoche! Der Schweizer Aktienmarkt und auch andere wichtige europäische Börsenplätze sind am Montag tiefrot in die neue Börsenwoche gestartet. Die Sorgen rund um den von den USA losgetretenen Handelskrieg und dessen ungewissen Folgen auf die Weltwirtschaft haben die Aktien unter Druck gesetzt. Dabei hätten Inflationsängste und Konjunktursorgen spürbar zugenommen, hiess es im Handel.
News und Aussagen aus dem Weissen Haus zur US-Zollpolitik hätten die Unsicherheit unter Anlegerinnen und Anleger über das Wochenende befeuert, hiess es weiter. Dabei warf auch der von US-Präsident Donald Trump sogenannte «Tag der Befreiung in Amerika» seine Schatten voraus. Am Mittwoch will Trump ein breit angelegtes Zollpaket vorstellen. Unklar ist noch, wie von der «Zollkeule» betroffene Staaten darauf reagieren werden. Das musst du dazu wissen.
An der Schweizer Börse büsste der SMI am Montag 1,9 Prozent auf 12'598 Punkte ein. Damit bleibt er seit Jahresbeginn aber noch immer mit rund 1000 Punkten im Plus.
Auch andere europäische Märkte waren unter Druck. In Frankfurt verlor der DAX 1,3 Prozent, der Cac 40 in Paris 1,6 Prozent und der FTSE 100 in London 0,9 Prozent. Der US-Leitindex Dow Jones hielt sich bis zum Europaschluss im Plus, dies allerdings nach deutlichen Abgaben am Freitagabend.
An der Schweizer Börse waren zu Wochenbeginn insbesondere bei Technologiewerten wie Logitech (-4,4%) oder VAT (-3,4%) starke Abschläge zu sehen. Aber auch UBS (-3,8%) gab stark nach. Die Titel der Grossbank blieben von der Diskussion um eine politisch geforderte, deutlich dickere Kapitaldecke belastet, so ein Händler.
Trump-Aussagen lassen die Börsen rot starten
Am Mittwoch soll es soweit sein. Am 2. April will Donald Trump sein grossangelegtes Zollpaket verkünden. Die bereits bekannten Auto-Zölle könnten nur ein Vorgeschmack sein auf weitere Sonderabgaben. «Man würde mit allen Ländern anfangen», erklärte der US-Präsident am Sonntag. Der Handelskrieg geht in die nächste Runde.
Dieses klare Statement schockte am Montagmorgen die Schweizer Börse. Der SMI notierte mehr als ein Prozent tiefer. Am stärksten traf es die Aktien von Logitech (-3,4 Prozent). Auch die Technologietitel ABB (-3,3 Prozent), VAT (-2,3 Prozent) und die Finanztitel UBS (-2,9 Prozent) und Partners Group (-2,6 Prozent) starteten in deutlichem rot in die Woche.
Auch international sind die Börsen stark im Minus
Besonders heftig fallen die Kurse im asiatischen Markt. In Japan verliert der Leitindex Nikkei um gut 4 Prozent und fällt auf den niedrigsten Stand seit September. In Deutschland gibt der Dax ebenfalls mehr als ein Prozent nach. Der amerikanische Nasdaq steht am Morgen bei Minus 2,6 Prozent.
Tesla-Aktie steigt stark an – der Rest der Branche darbt
Donald Trump (78) verkündete am Mittwochabend Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Auto-Importe aus dem Ausland. Und die Zölle werden langfristig bleiben, wie Trump klarstellt: «Sie sind dauerhaft.»
Das setzt die grossen globalen Automobilhersteller unter Druck. Deren Aktien haben am Donnerstag durchs Band starke Verluste eingefahren. Die Kurse von Branchenprimus Toyota (Japan) und des asiatischen Herausforderers Hyundai (Südkorea) wie auch jene der deutschen Player BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz büssen zwischen 2 und 3,5 Prozent ein.
Der heimliche Sieger von Trumps Strafzöllen ist Tesla – die Firma von Trump-Intimus Elon Musk (53). Der Elektroautobauer aus Kalifornien legt am Donnerstag im frühen New Yorker Handel um 7 Prozent zu! Warum Musk sich dank Trump ins Fäustchen lachen kann, liest du hier in der Analyse.
Trumps Zollhammer sorgt für grosse Verluste bei Auto-Aktien
Der nächste Zollhammer aus dem Weissen Haus: Donald Trump (78) hat am Mittwochabend Zölle von 25 Prozent auf Auto-Importe aus dem Ausland verkündet. Die Zölle seien «dauerhaft» und sollten für alle Autos gelten, die nicht in den USA produziert worden seien.
Ein harter Schlag für die betroffenen Länder. Darunter Mexiko, Japan, Südkorea, Kanada und Deutschland. Die Auswirkungen sind auch am Aktienmarkt zu sehen. Der deutsche Dax verliert im frühen Handel am Donnerstagmorgen 1,5 Prozent. Besonders betroffen sind natürlich die Autobauer: Die Volkswagen und BMW-Aktie fällt um 4, Porsche und Mercedes um 4,5 Prozent.
In Japan siehts ähnlich aus. Toyota verlor am Donnerstag im Handel über 2 Prozent. Und in den USA notieren die Autobauer vorbörslich ebenfalls tiefer, Ford verliert 4, Tesla 1,5 Prozent.
Wall Street holt auf – Tesla-Aktie steigt stark
An den US-Börsen stehen die Zeichen auf Erholung. Der bekannteste US-Index Dow Jones Industrial knüpfte an die Erholungsversuche der Vorwoche an. Und ist fast zurück auf dem Niveau vom Jahresbeginn. Die Anleger hoffen offenbar, dass die nächste Runde der von US-Präsident Donald Trump angedrohten Strafzölle gezielter und auch massvoller ausfallen könnte als bisher befürchtet.
Die Aktien von Tesla, im Bild CEO Elon Musk, führten die Kursgewinner unter den «Magnificent 7», also den sieben grössten und bedeutendsten Tech-Werten, mit einem Kursanstieg von 10,4 Prozent an. Damit setzten die Aktien des Elektroautobauers ihre jüngste Erholung nach dem massiven Kursverfall der vergangenen Wochen fort und sind Spitzenwert im Nasdaq 100.
Trump-Aktie um 60 Prozent eingebrochen – was steckt dahinter?
Donald Trumps (78) ist im Weissen Haus aber irgendwie auch an der Wall Street. Denn der US-Präsident ist mit seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social an der Börse. Das Konstrukt mit dem Namen «Trump Media & Technology Group (DJT)» macht gerade schwierige Zeiten durch: Seit Ende Oktober ist der Aktienkurs um 60 Prozent eingebrochen – von 51.50 auf nur noch 20 Dollar.
Die Trump-Aktie gilt an der Wall Street eher als Spekulationsobjekt und wird in Internetforen auch als «Meme-Aktie» ohne eigentlichen Wert bezeichnet. Pikant: Aufgrund des Absturzes hat Donald Trump indirekt 6 Milliarden Dollar verloren. Denn die Marktkapitalisierung ist in den letzten Monaten von über 10 Milliarden auf knapp 4 Milliarden Dollar geschrumpft.
Irre Zahlen: 400 Mio Verlust – nur 3,6 Mio Umsatz
Seit Trumps Inauguration als US-Präsident am 20. Januar haben die Aktienmärkte in den USA massive Verluste eingefahren. Vorwiegend aufgrund Trumps Zollpolitik. Mit einem Rückgang von 60 Prozent steht die Trump-Aktie auch im Vergleich besonders miserabel da.
Auch wenn bei diesem Spekulationspapier die tatsächlichen finanziellen Erfolge des Unternehmens eine kleine Rolle spielen, dürften die Jahreszahlen für 2024 mitverantwortlich sein. Sie zeigten einen Verlust von 400 Millionen Dollar – bei nur 3,6 Millionen Umsatz.
Trumps cleverer Trick
Brisant: Trump hat seine Anteile – über 114 Millionen Aktien – in eine Treuhandstruktur übertragen. Ein sogenannter widerrufbarer Trust, wie er im US-Recht üblich ist.
Das heisst: Offiziell sind die Aktien nicht mehr direkt auf ihn registriert, doch als einziger Begünstigter behält er die volle Kontrolle über die Vermögenswerte. Sein Sohn Donald Trump Jr. verwaltet als Treuhänder die Stimmrechte. Sollte Trump den Trust auflösen, kann er die Aktien jederzeit wieder in seinen direkten Besitz überführen – ein legaler, aber cleverer Schachzug.
Elon Musk fleht eigene Mitarbeiter an, Aktie zu halten
Elon Musk (53) ist nervös – und das wohl zurecht. Die Tesla-Aktie hat sich seit dem Hoch im Dezember auf 249 Dollar halbiert. Doch noch brisanter als der Kurssturz ist der wachsende Hass auf Tesla: Kugeln werden auf Tesla-Showrooms abgefeuert, Molotow-Cocktails setzen Ladestationen in Brand, Elektroautos werden in Berlin, Paris oder Las Vegas komplett demoliert. Mittlerweile hat sich der US-Geheimdienst eingeschaltet.
Elon Musk weiss selbst, dass er polarisiert. Auch deshalb soll er am Donnerstag eine irre Online-Betriebsversammlung mit Tesla-Mitarbeitenden einberufen haben, über die «CNBC» berichtete. Er versuchte dort zu versichern, dass Tesla eine «rosige Zukunft» habe und flehte seine Angestellten fast schon an: «Hält an euren Tesla-Aktien fest!» Vor allem das autonome Fahren solle den Aktienkurs in Zukunft weiter beflügeln, so Musk.
Zu den hasserfüllten Demonstrationen auf der Strasse gegen ihn selbst sagte er: «Wenn man die Nachrichten liest, fühlt es sich an wie ein Armageddon. Ich kann nicht am Fernseher vorbeigehen, ohne einen brennenden Tesla zu sehen. Was ist denn da los?» Er verstehe, dass gewisse Leute seine Produkte nicht kaufen möchten. «Aber ihr müsst es nicht niederbrennen. Das ist ein bisschen unvernünftig», sagte Musk. Und rief dann noch in die Kamera: «Das ist psychopathisch, hört auf, psychopathisch zu sein!»
Fakt ist: Die Herausforderungen bleiben gewaltig. Teslas Absatz stockt, insbesondere in Europa und China. Zudem drohen neue Zölle, die Teslas Produktionskosten in die Höhe treiben könnten. Und Konkurrenz schläft nicht: Waymo skaliert sein Robotaxi-Angebot, während chinesische Autobauer wie BYD mit neuen Technologien auftrumpfen.
SEC lässt Klage fallen – Kurs von Kryptowährung XRP explodiert
Eine regelrechte Kursexplosion bei XRP: Der Wert der Kryptowährung hat sich um 10 Prozent auf nun gut 2.20 Dollar erhöht – und das in bloss einer Stunde.
Der Grund: Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC hat eine Klage gegen das Kryptounternehmen hinter dem XRP-Coin, Ripple, fallengelassen, wie Ripple-CEO Brad Garlinghouse (53) auf X schreibt. «Das ist er – der Moment, auf den wir gewartet haben», heisst es im Post. Garlinghouse nennt es einen «durchschlagenden Sieg für Ripple, für Krypto, in jeder Hinsicht».
Die SEC hatte Ripple und ihre Gründer im Dezember 2020 verklagt. Das Unternehmen soll illegalen Wertpapierhandel betrieben haben, so der Vorwurf. Im Juli 2023 verurteilte ein Gericht das Unternehmen zu einer Geldstrafe von 125 Millionen Dollar. Die Aufsicht SEC ging aber in Berufung – und hat nun das Verfahren eingestellt.