Von Haus aus bin ich kein Rappenspalter. Ich konsumiere gerne und bewusst. Meine Impulse habe ich eigentlich im Griff. Doch von Aktionen der Detailhändler lasse ich mich gerne ködern. Tomaten-, Mais-, Ananas- oder Thunfisch-Konserven – 6 Stück zum Preis von vier. Ab in den Einkaufswagen. Warum das San-Pellegrino-Mineral zum Originalpreis kaufen? Wenn der eine Supermarkt die Aktion nicht hat, hat sie bestimmt ein anderer. Den regulären Preis zahle ich nur mit Murren.
Noch habe ich keine App gefunden, die mir hilft, den Überblick über die Aktionen zu behalten (Hinweise willkommen). Bei mir am Briefkasten steht darum ausdrücklich: «Werbung erlaubt». Verkaufsprospekte von Aldi bis Coop, die studiere ich wie eine Zeitung.
Leider bedingt mein Job, dass ich meist erst nach Ladenschluss nach Hause komme. Wehmütig denke ich dann an die roten Rabatt-Kleber, die meine Quartier-Verkäuferin gegen Tagesende in der Frischetheke oder im Kühlregal verteilt.
Sparhebel liegt bei den Versicherungen
Die Ausgaben für Lebensmittel machen allerdings einen geringen Teil des Haushaltsbudgets aus. Vergleichbar grösser ist der Spar-Hebel woanders. Grosses Potenzial liegt bei Versicherungen und Telekom-Abos. Deren Anbieter profitieren stark von einer wechselfaulen Stammkundschaft, zu der auch ich gehöre.
Bei der Autoversicherung kenne ich aber kein Pardon. Fragen Sie mal meinen Axa-Versicherungsberater. Immer wieder spreche ich ihn auf günstigere Offerten anderer Anbieter an und lasse durchblicken, dass ich meinen Vertrag wohl kündigen werde. Zuletzt kam er mir mit einem Rabatt auf die Prämie entgegen – bei identischer Deckung wie bisher.
Sparen beim Telekom-Abo
Ich kann nur raten, auch dem Telekom-Anbieter ab und zu auf die Nerven zu gehen. Bei mir hat es funktioniert. Seit fast zehn Jahren bezieht unser Haushalt bei der Swisscom Festnetz, TV und Internet. Weil der Router nicht mehr richtig funktionierte, habe ich vor ein paar Monaten nach einem Ersatzgerät gefragt. Dieses gab es aber erst gratis, als ich andeutete, zu einem anderen Anbieter wechseln zu wollen.
Plötzlich erhielt ich gratis noch einen WLAN-Verteiler für besseren Empfang in der Wohnung kostenlos obendrauf. Ersparnis insgesamt: Rund 300 Franken für das identische Angebot. Dazu gabs grad noch die neue TV-Box, ebenfalls ohne Kosten. Eine Überprüfung unserer bezogenen Leistung ergab zudem, dass wir so viel Internet-Speed gar nicht brauchen. Ich zahle nun monatlich 30 Franken weniger für die angepasste Leistung.
Mein Fazit: Mund aufmachen, nachfragen und die Mühe eines Gesprächs nicht scheuen. Sie treffen bestimmt auf eine freundliche Beraterin, die für Sie «nur das Beste herausholen will». Wetten?