BLICK hat verglichen
Mit diesen Kundenkarten punkten Sie am meisten

Millionen Schweizer Haushalte besitzen Kundenkarten. Detailhändler erhalten so viele Daten über das Kaufverhalten der Konsumenten. Als Gegenleistung gibts Rabatte. Ein Vergleich zeigt, nicht jeder Händler ist gleich grosszügig.
Publiziert: 27.06.2016 um 11:59 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:01 Uhr
Millionen von Kundenkarten stecken in den Schweizer Portemonnaies. Nicht jede bringt die gleichen Vorzüge.
Foto: PHILIPPE ROSSIER
Onur Ogul

Detailhändler möchten am liebsten alles über ihre Kunden wissen. Wer das Einkaufsverhalten kennt, kann gezielter Produkte vermarkten und Kasse machen. An Informationen gelangen die Händler über Kundenkarten wie Migros Cumulus oder Coop Supercard. Doch damit die Konsumenten eine solche Karte nutzen, müssen ihnen die Händler einen Anreiz bieten.

Hier unterscheiden sich die Detailhändler deutlich, zeigt ein Vergleich von BLICK unter den verbreitetsten Kundenkarten. Eines haben die meisten gemeinsam: Wer einkauft und die Kundenkarte hinhält, erhält später Geld in Form von Einkaufsgutscheinen zurück.

Bons, Rabatte, Gratiskaffee

Mit fünf Prozent holen Kunden der Modekette Schild am meisten heraus. Mit der Schild-Memberkarte bekommt man pro 200 Franken Einkauf einen Bon im Wert von 10 Franken (siehe Tabelle). Einfacher kommt der Kunde bei Charles Vögele zu einem Gutschein. Wer dessen Fashioncard vorweist, bekommt drei Prozent der Ausgaben zurück. Bei einem Einkauf ab 166.70 Franken gibt es also bereits einen 5-Franken-Bon.

Coop und Migros schreiben zwar nur ein Prozent gut. Doch die Grossverteiler können ihren Kunden gezielt Rabattaktionen auch in den Fachmärkten anbieten. So erhalten Reisefreudige Rabatt in Hotels, und Hobbyköche kommen zu günstigeren Haushaltgeräten. Wer bei welchem Händler wie viel insgesamt spart, hängt stark von der Nutzung der Aktionen ab, und ist dementsprechend schwierig zu berechnen.

Ikea vergibt als einzige im BLICK-Vergleich keine Einkaufsgutscheine. Das schwedische Einrichtungshaus setzt auf Gratiskaffee, Rabattaktionen und bietet den Karteninhabern Workshops sowie Wettbewerbe an.

Den Discountern zu teuer

Kundenkarten sind in fast jedem Portemonnaie zu finden, meistens sogar mehrere. Laut einer neuen Studie des Marktforschungsinstituts GfK Switzerland besitzen 2,9 Millionen Kunden eine Cumulus-Karte von Migros und 3,1 Millionen eine Coop Supercard. Das Potenzial sei für die beiden grössten Detailhandelsunternehmen der Schweiz damit weitgehend ausgeschöpft.

Foto: ZVG

Bei Migros läuft 79 Prozent, bei Coop 73 Prozent des Gesamtumsatzes über sie. «Je höher der Umsatz, der über Kundenkarten läuft, desto grösser die Kenntnis über das Einkaufsverhalten der Kundschaft», erklärt Thomas Hochreutener (61), Direktor Handel bei GfK.

Discounter verzichten noch auf Kundenkarten. Weder Denner noch Aldi noch Lidl bieten eine an. «Ein System rund um Kundenkarten kostet viel Geld. Es braucht Material und viel Manpower, um die Daten zu verwalten und auszuwerten», erklärt der Detailhandelsexperte. Die drei Discounter bestätigen BLICK, dass sie die Kosten eines Kundenbindungsprogramms lieber einsparen, um die Preise tief halten zu können. Hochreutener würde es dennoch nicht überraschen, wenn Lidl oder Aldi bald auch eine Kundenkarte aufgleisen.

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