Am 24. November blasen Detailhändler wieder zur grossen Rabattschlacht. Bereits zum dritten Mal findet in der Schweiz der Black Friday statt – ein Brauch aus Amerika, an dem Händler ihre Ware mit massiven Rabatten verkaufen.
Schon eine Woche vorher zoffen sich die Anbieter deswegen. Denn viele halten nichts vom Rabatt-Tag zu Beginn des so wichtigen Weihnachtsgeschäfts. Und doch: Wer nicht mitmacht, hat erst recht verloren. Die meisten Händler beissen in den sauren Apfel und machen notgedrungen mit – online und im Laden.
Jelmoli schwimmt gegen den Strom
Umso mehr erstaunt die deutliche Ansage von Jelmoli-Chef Franco Savastano in der «Handelszeitung». «Ich halte den Black Friday für eine unerfreuliche Entwicklung», sagt er.
Jelmoli schwimmt deshalb gegen den Strom. «Wir werden da und dort vorteilhafte Angebote machen, aber in unserem Haus wird man den Ausdruck Black Friday nirgends finden. Garantiert», verspricht er.
Jedes Jahr höhere Rabatte
Auch Handelsexperte Tobias Maria Günter hält nichts vom Ami-Brauch. Die Rabattschlacht widerspreche dem vernünftigen Geschäftsverlauf. «Eigentlich ist es Mumpitz, just in der Vorweihnachtszeit hohe und geschäftsübergreifende Rabatte zu gewähren», sagt er der «Handelszeitung».
Zudem müsse man jedes Jahr höhere Nachlässe gewähren. Die Erwartungshaltung der Kunden steigt von Jahr zu Jahr. Und: «Weil die Leute wissen, dass der Black Friday naht, üben sie sich in den Tagen zuvor in bewusster Kaufzurückhaltung.» Ein Teufelskreis.
Mit besonders harten Rabatt-Bandagen kämpfen die Elektronikhändler Melectronics, Digitec und Galaxus sowie Interdiscount und Media Markt. Welche Artikel verschleudert werden, ist noch streng geheim.