«Black Friday»-Ansturm
Schweizer Online-Portale brechen zusammen

Führende Schweizer Online-Portale brechen unter dem Ansturm von Shoppern zusammen. Sie scheitern im Stress-Test von «Black Friday». Nur werden einzelne Aktionen bis Sonntag verlängert.
Publiziert: 25.11.2016 um 08:53 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 18:12 Uhr
Nichts geht mehr: Internet-Shop von Microspot.
Foto: Zvg

Die Schweizer Online-Händler werden von den Geistern verfolgt, die sie selber riefen. Mit viel Werbeaufwand hatten sie in den vergangenen Tagen zur Schnäppchenjagd am «Black Friday» aufgerufen. Die Kunden liessen sich nicht zweimal bitten – und brachten die Online-Shops reihenweise zum Absturz.

Bei Manor, Interdiscount, Microspot und Melectronics begann der «Black Friday» wirklich schwarz: Sie mussten ihre Kunden auf später vertrösten. Die Shops sei wegen «Wartungsarbeiten» derzeit nicht in Betrieb, war auf ihren Internetseiten zu erfahren. «Unser Shop wurde vom Ansturm überrannt», sagt Ellen Steinbrecher, Sprecherin von Manor zu BLICK.

Bei Coop heisst es: «Wir sind zurzeit am Abklären und arbeiten mit Hochdruck an einer schnellen Lösung», sagt Sprecherin Andrea Bergmann.

Interdiscount hat am Nachmittag gehandelt: Alle Aktionen werden bis Sonntag verlängert. Der Elektronikladen bietet seine Kunden, momentan lieber eine der 187 Läden zu besuchen.

«Besuchen Sie unsere Filialen»: Der Online-Shop von Interdiscount brach zusammen.

Zeitweise waren auch die Portale von Lipo und Nettoshop nicht zugänglich. Bei Digitec wurden die Preise nach Mitternacht nicht korrekt angezeigt. Die Online-Shops von Händlern wie Galaxus, H&M und Brack.ch, Media Markt, Import Parfumerie, Christ Uhren & Schmuck und Siroop funktionierten. Die Shops von Interdiscount und Melectronics waren später teilweise wieder zugänglich. 

Online-Händler offenbar schlecht vorbereitet

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«Man sieht, wer sich auf den Ansturm vorbereitet hat», sagt Online-Experte Thomas Lang vom Beratungsunternehmen Carpathia zu BLICK. «Selbstverständlich hätte man den Black Friday mit Last- und Stress-Tests vorher simulieren können.»

Zentral sei es, dass sich IT und Marketing gut absprechen. «Damit man die Serverkapazität vorbereiten kann auf die geplanten und kommunizierten Promotionen», sagt Lang zum heutigen Debakel.

«Tatsächlich verzeichnen wir im Moment sehr viele Zugriffe auf Melectronics.ch», sagt Migros-Sprecher Luzi Weber. «Gleichzeitig haben wir auf heute sehr viele Preise angepasst, was die Systeme ebenfalls fordert.»

Der Zeitpunkt für die Preissenkungen ist denkbar schlecht: «Beides hat dazu geführt, dass die Melectronics.ch zeitweise down gewesen ist», so der Sprecher. (gs/uro) 

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