Auch wenn es nur ein Test war: Schlimmer hätten die Aktionäre des Bauchemiekonzerns Sika die Zuger nicht brüskieren können. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr zeigten sie deren Kirschtorte den Mittelfinger!
Um das elektronische Abstimmungssystem zu prüfen, liess Sika-Präsident Paul Hälg gestern eine Test-Abstimmung durchführen. Die Frage: Mögen Sie Zuger Kirschtorte? Selbst Hälg konnte seine Verwunderung nicht verbergen, als die Leinwand 30 Sekunden später anzeigte, dass 84 Prozent der Aktionäre den Nein-Knopf gedrückt haben.
Denn die «Schweizer Industrieperle» Sika, die ihren Hauptsitz in Baar ZG hat, ist mit Zug und seiner Kirschtorte eng verbunden. An den Bilanzmedienkonferenzen erhalten alle Teilnehmer jeweils eine mit auf den Weg.
Sika hat im Moment andere Probleme
Kommt dazu: Zug feiert dieses Jahr die Tatsache, dass die Torte 1915 in der Konditorei Treichler erfunden wurde. Deren Inhaber ist entsprechend verärgert über die Abstimmung. So sehr, dass er dazu kein Wort sagen will.
Konditor Martin Rust, Mitglied der Zuger Kirschtorten-Gesellschaft, reagiert hingegen mit Humor: «Vielleicht meinten die Aktionäre, dass sie grad im Moment keine Lust auf Kirschtorte hatten. Wir Zuger essen sie ja auch nicht jeden Tag.»
Ebenfalls gelassen reagiert Sika-Sprecher Dominik Slappnig: «Die Enttäuschung hält sich in Grenzen.» Schliesslich hat der Konzern ganz andere Probleme.
Im Übrigen gab es nach der GV am Dessertbuffet Panna Cotta statt Kirschtorte. Ob das der Treichler-Chef weiss? (alp)