Seit drei Jahren herrscht Goldgräberstimmung. Die Glücksritter sind jedoch nicht heiss auf Edelmetall, sie jagen online nach digitalen Währungen. Einige dieser Währungen legen derzeit absurde Kurssprünge hin. Und spülen den Besitzern ordentlich Geld in die Tasche.
Internetgeld ist jedoch längst kein Phänomen mehr von Pionieren, Tech-Freaks oder Kriminellen. Selbst Banken nutzen es.
Jetzt spannt die Credit Suisse sogar mit der Erzrivalin UBS zusammen, die 2015 den Utility Settlement Coin (USC) entwickelte: eine Cyberwährung, die den Zahlungsverkehr unter den Banken billiger macht. Beteiligt sind inzwischen auch Finanzinstitute wie Barclays, HSBC und Deutsche Bank.
Kunden können den USC nicht nutzen. Auch wenn er auf der gleichen Technologie basiert wie die bekannteste Internetwährung, der Bitcoin. Dessen Kurs schoss 2015 durch die Decke und steigt seither ungebremst (siehe Grafik). Notierte er vor einem Jahr noch bei über 500 Franken, kostet heute ein Bitcoin bereits 4600 Franken.
Lohnt sich der Bitcoin-Kauf?
Ein Grund dürfte die hohe Nachfrage aus asiatischen Ländern sein. In Japan ist die vor zehn Jahren entstandene Währung als offizielles Zahlungsmittel zugelassen. In China wird der Bitcoin genutzt, um Geld aus der Landeswährung Yuan umzuschichten.
Auch in der Schweiz akzeptieren immer mehr Händler Bitcoins. Seit November 2016 kann man sie sogar an SBB-Billettautomaten kaufen. Wer sich welche zulegen möchte, muss auf seinem Handy eine Wallet-App installieren – ein digitales Portemonnaie. Damit lässt sich mit wenigen Klicks für jeden Betrag ein Anteil Bitcoins kaufen.
Allerdings sind Cyberwährungen eine risikoreiche Anlage. Experten halten das Bitcoin-Hoch für eine Blase. Zwar lässt sich damit schnell Geld verdienen – es wurden bereits Kursziele von 100'000 Franken prognostiziert. Allerdings könnte der Kurs jederzeit absacken. Oder eine neue digitale Währung den Bitcoin verdrängen.