Armin Deggendorfer ging mit gutem Beispiel voran: Der Geschäftsführer der Saurer AG liess sich am Freitag als einer der ersten im Betrieb impfen. «Unsere Mitarbeiter sind rege dabei», so Deggendorfer. Über vier Fünftel der rund 80 Mitarbeitenden in Arbon wollen mitmachen. Das Angebot sei freiwillig.
Für eine Impfaktion im Betrieb braucht es 50 impfwillige Personen. Mindestens die Hälfte davon müssen Angestellte der jeweiligen Firma sein. Impfen lassen können sich auch Angehörige der Mitarbeitenden. Am Freitag in Arbon waren dies rund ein Drittel der Geimpften.
Auch Grenzgänger profitieren von der Impfkampagne des Kantons Thurgau. Der Geschäftsführer der Saurer AG lebt in Kempten im Allgäu D. «In Deutschland wäre ich frühestens im Herbst an die Reihe gekommen», sagte Deggendorfer.
Für das international tätige Unternehmen sei die Corona-Pandemie eine grosse Herausforderung. «Wir waren viele Monate in Kurzarbeit, und in Indien gilt ein strikter Lockdown.»
An der Textilstrasse in Arbon, wo die Gruppe bis 2019 Stickmaschinen produzierte, gab es bislang erst drei leichte Corona-Fälle. «Wir haben strikte Vorsichtsmassnahmen getroffen», betonte Deggendorfer. Homeoffice sei zwar gut, der Kontakt unter den Mitarbeitenden sei aber wichtig.
Die Saurer AG sei die erste Firma, die aktiv auf den Kanton zugekommen sei, sagte der Thurgauer Gesundheitschef Urs Martin zum offiziellen Start des betrieblichen Impfens. Das Angebot werde rege genutzt, etwa von der Online-Apotheke zur Rose oder der Pädagogischen Hochschule in Kreuzlingen.
Kleinere Firmen könnten sich an einem Standort zusammenschliessen, um Betriebs-Impfungen durchzuführen. «So können sich Arbeitnehmende auch während der Arbeitszeit impfen lassen», sagte Martin. Die beiden mobilen Impfteams werden pro Tag bis zu 1000 Impfungen vornehmen.
«Wir haben sehr viel Impfstoff - jeder bekommt einen Termin», so Martin. Neben den Heimen und Behinderteneinrichtungen habe der Kanton Thurgau bereits auch die Gefängnisse durchgeimpft.
(SDA)