Das Prinzip ist einfach: Ungenutzter Wohnraum kann schnell online angeboten werden. Egal ob es sich um ein Haus, eine Wohnung oder ein Zimmer handelt. Airbnb macht Hotels und Ferienwohnungen zunehmend Konkurrenz. Die Corona-Krise macht aber auch Airbnb zu schaffen. Die Buchungen sind seit April eingebrochen.
Dabei haben sich die Zahlen vielversprechend entwickelt. Waren 2014 noch 6000 Objekte schweizweit im Angebot, zählte man 2018 bereits deren 49'000. 2019 waren es schon 53'000 Unterkünfte. Das zeigt eine neue Auswertung der Walliser Hochschule für Wirtschaft HES-SO.
Ausländische Gäste fehlen
Seit April schlägt die Corona-Krise voll auf das Geschäft von Airbnb und damit die Anbieter von Wohnraum durch. Die regionalen Unterschiede sind gross. Vor allem Städte leiden an der sinkenden Nachfrage. Die Gesamtzahl der reservierten Tage ist um 36 Prozent geringer als im Vorjahr.
Interlaken BE ist vorwiegend auf ausländische Touristen ausgerichtet, der Umsatz bricht hier um 79 Prozent ein. In Bern sind es 66 Prozent, Zürich zeigt einen Umsatzeinbruch von 47 Prozent. Dabei waren Interlaken und Zürich gerade in den vorherigen Jahren für die höchsten Umsätze verantwortlich.
Ein völlig anderes Bild zeigt sich in Davos GR. Im April war im Landwassertal von der Krise noch nichts zu spüren. Im Vergleich zum Vorjahr machen Anbieter in Davos 64 Prozent mehr Gewinn. Das Angebot sinkt seit der Krise ebenfalls. Im April brach das Wachstum um 22 Prozent ein.
Selbst in den Ferienregionen gehen die Buchungszahlen extrem zurück. Wallis hat einen Rückgang von 14 Prozent, Bern von 27 Prozent, das Tessin sogar von 30 Prozent. Nur Graubünden hat keinen so starken Einbruch. Im März gab es ein Plus von 17 Prozent, im April immerhin noch ein Prozent.
Nach guter Wintersaison
Airbnb hatte ein sehr gutes Jahr 2019 hinter sich. Über 640 Millionen Franken nahmen die Schweizer 2019 mit dem Untervermieten ihres Wohnraums über Airbnb insgesamt ein. Und auch Anfang des Jahres konnten sich Vermieter freuen. In der Wintersaison 2020 bis März liegt der Umsatz bei 243 Millionen Franken. Das sind 188 Millionen Franken mehr als im Vorjahr.
Am meisten Geld mit Airbnb machen Anbieter in den Kantonen Bern, Graubünden und Wallis. Während hier in den ersten Monaten die Buchungen noch anzogen, sanken in den Städten Bern, Genf und Zürich bereits die Umsätze.