Die Vorfreude der Rolling-Stones-Fans war gewaltig. Nach 49 Jahren sollte die Band am Freitag wieder in Bern auftreten. Doch Frontmann Mick Jagger (78) ist an Corona erkrankt und das Konzert abgesagt. Die Schweizer Stones-Fans sollen Mick Jagger und die Gitarristen Keith Richards (78) sowie Ronnie Wood (74) aber noch in diesem Sommer zu sehen bekommen. Das Konzert im Wankdorfstadion wird nachgeholt und bei den Stones gewaltig die Kassen klingeln lassen.
Frontmann Jagger ist in der Branche als Geizhals und knallharter Geschäftsmann verschrien. Pro Konzert verdient die englische Rockband 10 Millionen Franken – ohne Merchandising und Catering, wie die «Handelszeitung» berichtet.
95 Prozent in die eigene Kasse
Das Ticket kostet zwischen 170 und 3000 Franken. The Rolling Stones sind eine rollende Geld-Maschinerie, bestehend aus 40 Sattelschleppern, zwei Privatjets und einem Tour-Tross von 200 Mitarbeitern.
Jagger und die Stones haben jahrelang an jeder Stellschraube gedreht und die Einnahmen optimiert. Während von den gesamten Konzerteinnahmen einst 80 Prozent auf das Konto der Rockband geflossen sind, sind es heute 95 Prozent. Der lokale Veranstalter muss mit den übrigen 5 Prozent auskommen.
Je 500 Millionen Privatvermögen
Juristen und Finanzleute sorgen dafür, dass mit den Song- und Markenrechten ein nicht enden wollender Geldstrom fliesst. Wer ohne Einwilligung ein Stones-Logo benutzt, kann sich auf einen Brief der Stones-Anwälte gefasst machen.
Neben ihren musikalischen Künsten haben es die Stones auch bei der Steuervermeidung zu höchsten Weihen geschafft. Der Sitz ihrer Firmen liegt gemäss «Handelszeitung» in Amsterdam. Während in anderen Steuerparadiesen im tiefen zweistelligen Prozentbereich Steuern fällig werden, sind es in Amsterdam gerade einmal 1,6 Prozent.
In 60 Jahren The Rolling Stones haben Mick Jagger und Keith Richards ein Privatvermögen von je 500 Millionen Franken aufgehäuft, wie die US-Zeitschrift «Fortune» schreibt. Nach den 14 Konzerten der Jubiläumstour könnte dann tatsächlich Schluss sein. Sorgen müssen sich Jagger, Richards und Wood deswegen aber sicher keine machen. Die Geld-Maschine wird weiter sprudeln. (smt)