Urs R. will seiner Tochter ein iPhone 5s 16 GB kaufen. Auf der Suche nach einem günstigen Gerät gelangt er zuerst in einen Swisscom Shop. Dort kann er seinen Augen nicht glauben. Das relativ alte Modell gibt es dort ohne Handy-Abonnement für satte 519 Franken.
Skeptisch begibt sich R. in einen Interdiscount, um mindestens einen Preisvergleich zu haben. Sein Gefühl hat ihn nicht getäuscht. Dasselbe Handy ist dort für 379 Franken zu haben. Das sind 140 Franken weniger als im Swisscom Shop. Wie kann der Preisunterschied so gross sein?
Telekomanbieter wollen Abos verkaufen
Telekom-Experte Ralf Beyeler (37) erklärt, das habe mit dem Hauptgeschäft der Swisscom zu tun. «Telekomanbieter setzen die Preise für Geräte ohne Abos bewusst hoch an. Da sie ihr Geschäft mit den Handyabos machen, wollen sie gar keine Geräte ohne Abo verkaufen.»
Es handle sich sogar um einen simplen Verkaufstrick: «Weil die Handypreise so hoch sind, erscheint der gewährte Rabatt beim Verkauf mit einem Abo viel grösser als er effektiv ist. Das soll dem Kunden Eindruck machen.» Eindruck wollen aber auch Händler wie Interdiscount machen, und zwar mit niedrigen Preisen. «Sie wollen das Telefon einfach noch abverkaufen. Die tiefen Preise sollen dabei Kundschaft in die Läden locken», sagt Beyeler.
Vergleichen lohnt sich
Deutliche Preisunterschiede zwischen Händler und Telekomanbieter fallen besonders bei älteren Modellen auf. Wenn ein neues Modell auf den Markt kommt, halten sich alle Verkaufsstellen eine Weile an den Empfehlungspreis. Telekomanbieter passen diesen dann viel seltener an als die übrigen Händler an.
Auch beim Kaufen von Smartphones gilt: Vergleichen lohnt sich. Laut Vergleichsportal toppreise.ch kostet das iPhone 5s 16 GB beim Online-Händler Microspot mit 338.95 Franken (inkl. Versand) am wenigsten und somit 180.05 Franken weniger als im Swisscom Shop.