Bis 2020 verdoppeln sie den Umsatz
Ausländische Online-Giganten knöpfen sich die Schweiz vor

Ausländische Online-Giganten wie Amazon und AliExpress dürften ihre Umsätze in der Schweiz bis 2020 auf 3,2 Milliarden Franken verdoppeln.
Publiziert: 12.04.2018 um 15:48 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:03 Uhr
Auf Amazon muss man in der Schweiz gefasst, das Wachstum soll rasant weitergehen.
Foto: MIKE SEGAR

Das Beratungsunternehmen Oliver Wyman erwartet, dass bis 2020 30 Prozent des Online-Handels hierzulande über die Grenzen stattfindet.

Während etablierte Schweizer Handelsgruppen im Online- und Versandhandel bis 2020 nur geringfügig wachsen werden, ist der Siegeszug der ausländischen Onlineplayer ungebrochen, wie Oliver Wyman in seinem heute Donnerstag veröffentlichtem Retail Journal 2018 schreibt. 

Die Berater erwarten für den bereits dominanten Online-Riesen Amazon zusätzlichen Schub. Der US-Konzern, der letztes Jahr hierzulande bereits 600 Millionen Franken Umsatz erzielte, pilotiere mit der Post die digitale Verzollung. Damit baue Amazon traditionelle Barrieren im Onlineeinkauf ab, und biete seinen Kunden ein noch schnelleres und bequemeres Einkaufserlebnis.

Die Chinesen kommen

Auch chinesische Anbieter werden laut Oliver Wyman den Schweizer Onlinemarkt verstärkt unter Druck setzen. Die Onlineplattform AliExpress hat ihren Umsatz in der Schweiz letztes Jahr gegenüber 2016 auf 280 Millionen Franken knapp verdoppelt.

Letztes Jahr wurde von ausländischen Online- und Verhandhandels-Anbietern knapp 20 Prozent des 8,6 Milliarden Franken schweren Marktes erobert. Laut den Beratern werden es bis 2020 knapp 30 Prozent sein in einem erwarteten Gesamtmarkt von 11 Milliarden Franken.

«Nur wenn sich Schweizer Händler frühzeitig der neuen Konkurrenz aus Ost und West zuwenden, werden sie im Onlinewettbewerb langfristig bestehen können», heisst es weiter.

Silicon Valley der Hanselsszene

Besonders harte Konkurrenz erwartet Oliver Wymann von den chinesischen Onlinegigangen JD.com und Alibaba, der Mutterkonzern von AliExpress. Sie legten international seit Jahren nahezu jährlich 50 Prozent zu. Habe ihr Fokus bisher auf dem Binnenmarkt gelegen, setzten sie nun zum Sprung in Europa an.

JD.com habe eben angekündigt, Amazon in Europa die Stirn bieten zu wollen und zunächst eine Milliarde Euro in den Aufbau eines Logistiknetzes in Frankreich zu investieren, um von dort aus weiter zu expandieren. 

China entwickle sich zum Silicon Valley der Handelsszene, sagte Nordal Cavadini, Partner bei Oliver Wyman. Die Giganten leisteten sich dort einen Innovationswettlauf. «Ob kassenlose Supermärkte, Pop-up-Showrooms oder Mobile Commerce - die Chinesen treiben die Zukunft im globalen Handel voran», beobachtet er. (SDA)

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