Vorabzahlung von 410 Millionen Franken
Biontech plant grösste Übernahme in seiner Firmengeschichte

Das Pharmaunternehmen Biontech will ein auf künstliche Intelligenz spezialisiertes britisches Start-up übernehmen. Dies wäre die grösste Übernahme in der Firmengeschichte des für seinen Corona-Impfstoff bekannten deutschen Unternehmens.
Publiziert: 10.01.2023 um 17:19 Uhr
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Aktualisiert: 10.01.2023 um 17:20 Uhr
Das Pharmaunternehmen Biontech will ein auf künstliche Intelligenz spezialisiertes britisches Start-up übernehmen. Dies wäre die grösste Übernahme in der Firmengeschichte des für seinen Corona-Impfstoff bekannten deutschen Unternehmens. (Archivbild)
Foto: ROLAND SCHLAGER

Konkret plant Biontech eine Vorabzahlung von rund 362 Millionen Pfund (410 Millionen Franken) in bar und Biontech-Aktien für die Akquisition von Instadeep, wie der Mainzer Konzern am Dienstag mitteilte. Die angestrebte Übernahme erweitere die Belegschaft um rund 240 Fachkräfte und eröffne einen Zugang zu einem globalen Netzwerk von Forschungspartnern in den Bereichen künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Data Science.

Zwischen beiden Unternehmen besteht den Angaben zufolge bereits eine mehrjährige strategische Partnerschaft; Biontech hält bereits Instadeep-Anteile. Über die 362 Millionen Pfund hinaus sollen Instadeep-Anteilseigner erfolgsabhängige Zahlungen in einer Gesamtsumme von bis zu 200 Millionen Pfund erhalten.

Die geplante Übernahme ermögliche Biontech den Aufbau «vollständig integrierter, unternehmensweiter Kapazitäten zur Erforschung, Konzeption und Entwicklung von Immuntherapien der nächsten Generation im grossen Massstab», erklärte Biontech.

Instadeep soll nach der Übernahme als Biontech-Tochter weltweit tätig sein und seinen Sitz in London behalten. Der Abschluss der Übernahme wird, falls die Behörden zustimmen, für die erste Hälfte dieses Jahres erwartet. Instadeep wurde nach eigenen Angaben 2014 gegründet und hat Niederlassungen in Paris, Tunis, Lagos, Dubai und Kapstadt.

Die geplante Übernahme unterstreicht die zunehmende Bedeutung Grossbritanniens für Biontech. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die Mainzer dort ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zur Krebstherapie aufbauen wollen. Ziel ist es, bis 2030 bis zu 10 000 Patientinnen und Patienten mit personalisierten Krebsimmuntherapien zu behandeln - entweder im Rahmen klinischer Studien oder als zugelassene Behandlungen.

(SDA)

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