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Billigflieger so dreckig wie Kohlekraftwerke
Das sind die Top-Umweltsünder

Die Liste der zehn grössten Umweltsünder in Europa ist da. Eine belgische Organisation hat Daten der EU-Kommission ausgewertet und die Top 10 der grössten Verschmutzer erstellt. Die Rangliste birgt überraschende Resultate.
Publiziert: 03.04.2019 um 13:26 Uhr
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Aktualisiert: 04.04.2019 um 17:05 Uhr
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Während in Europa Menschen für den Klimaschutz auf die Strasse gehen, blasen Firmen munter weiter CO2 in die Atmosphäre.
Foto: Keystone

Der belgische Think Tank Transport &  Environment (TE) stellt jedes Jahr eine Liste der Firmen mit dem höchsten CO2-Ausstoss zusammen. Auf dieser Liste dominieren Kohlekraftwerke, allen voran das Kohlekraftwerk Belchatow in Polen. Zum ersten Mal ist aber auch eine Airline auf der Liste. Der Experte von TE bezeichnet die Umweltverschmutzung durch Airlines sogar als neues Sorgenkind. Dies berichtet die «Welt».

Schon auf den ersten Blick in die Top 10 fällt einem das erste überraschende Ergebnis auf: Die Deutschen drecklen am meisten – und zwar mit Abstand. Sieben der zehn Top-Umweltsünder kommen aus Deutschland. Und alle sieben betreiben Kohlekraftwerke.

Die beiden deutschen Stromriesen RWE und LEAG stehen hinter den Kraftwerk-Firmen. Kraftwerke der RWE belegen Ränge zwei, drei und fünf. Der LEAG gehören Ränge vier, sechs, sieben und neun.

Europa versagt beim Flugverkehr

Neu auf Platz zehn ist die Fluggesellschaft Ryanair. Bei Ryanair ist man mit diesem Spitzenplatz aber gar nicht zufrieden. So bezeichnet sich Ryanair als «Europas grünste Airline». Doch die Flüge der rund 130 Millionen Passagiere aus dem letzten Jahr belasten die Umwelt massiv. 

Im Vergleich zu vor fünf Jahren stösst die Airline fast 50 Prozent mehr CO2 aus. Auch die Luftfahrt-Branche als Ganzes negativ auf. Beim Welthandel gibt es über die letzten fünf Jahre einen Rückgang der Umweltbelastung um 11 Prozent. Im Gegensatz dazu nimmt beim Flugverkehr der CO2-Ausstoss zu – in den letzten fünf Jahren um über 26 Prozent.

Airlines sind Dreckspatzen

Kein anderer Verkehrssektor habe ähnliche Steigerungsraten, so der TE-Experte. Er doppelt nach: Es sei ein Fehler, den Airlines die CO2-Kompensationsprogrammen durchgehen zu lassen. Fluggesellschaften müssen aufgrund von internationalen Abkommen ab 2020 CO2-neutral wachsen. Dies geschieht über die Finanzierung von Klimaprojekten. Das Mehr an CO2-Ausstoss darf also zum Beispiel durch das Pflanzen von Bäumen kompensiert werden. Das Problem: Es gibt keine ausreichende Kontrolle und Überprüfung der Klimaschutzprojekte. (nwa)

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