Online-Buchungsportale wie Booking.com oder Expedia gewinnen in der Schweizer Hotellerie weiter an Bedeutung. Sie eröffnen den Hotels zwar einen Zugang zum weltweiten Tourismusmarkt, kosten diese aber auch eine Stange Geld. Das zeigt eine Studie der Fachhochschule Westschweiz Wallis.
Im vergangenen Jahr haben die Hotels hierzulande geschätzt insgesamt 169 Millionen Franken an Kommissionszahlungen an die Plattformen überwiesen. Das sind rund 20 Millionen mehr als im Jahr davor, heisst es in der Mitteilung weiter. Ein einzelnes Hotel bezahlt im Durchschnitt rund 61'000 Franken pro Jahr.
Fast 30 Prozent über Portale gebucht
2018 seien 28 Prozent der Logiernächte in der Schweiz über solche Plattformen gebucht worden, im Jahr zuvor waren es 27,7 Prozent. Das grosse Wachstum habe im Jahr 2016 stattgefunden.
Unter den Plattformen ist das Unternehmen Booking Holdings mit einem Marktanteil von 71,3 Prozent weiterhin der dominante Akteur. Dessen Buchungsportal Booking.com sorgte in der Vergangenheit immer wieder für verärgerte Hoteliers (Blick berichtete).
Kunden können direkt profitieren
Im Rahmen der Studie hat die Fachhochschule Westschweiz Wallis in den Monaten Januar und Februar 261 Hotels befragt. Über vier Fünftel von ihnen haben das Gefühl einer Abhängigkeit von Plattformen wie Booking.com, und 60 Prozent glauben nicht, dass die Rankings auf den Plattformen transparent genug zustande kommen.
Wie der Verband Hotelleriesuisse BLICK bestätigt, «lohnt es sich oft, direkt zu buchen», anstatt via Booking.com-App oder Expedia. Laut Sprecher Patric Schönberg werde die Kommission von 13 Prozent, die das Hotel beispielsweise Booking.com zahlen müsse, so «freigeschaufelt». Schönberg: «Das bietet Spielraum, um dem Gast entweder beim Preis oder mittels Zusatzleistungen entgegenzukommen.»
Welche Vorteile haben Direktbucher?
Zu den Benefits für Direktbucher gehören etwa Gratis-Drinks, ein Eintritt ins Spa, ein Rabatt aufs Zimmer oder ein Upgrade. Bevor man die Buchung via Vermittler-App abschliesst, «lohnt es sich auf jeden Fall, beim Hotel nachzufragen, welche Benefits eine Direktbuchung ergeben», rät Schönberg von Hotelleriesuisse. Die meisten Hotels würden auf ihrer Website darauf hinweisen. (nwa/uro/SDA)
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