Billig-Töffs aus China
Händler von Marken-Rollern sind sauer auf die Landi

Landi-Chef Heinz Wälti spricht in der Werbung von einer «Preis-Revolution». Für die Marken-Hersteller sind die Töffs nur Schrott.
Publiziert: 22.07.2013 um 15:06 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:25 Uhr
Neue Werbung von Landi: Scooter zum Schnäppchenpreis.

Im Frühjahr nahm die Landi Töffs ins Sortiment auf. Innert weniger Wochen waren die ersten 1200 Scooter «Tell by Landi» ausverkauft. Landi-Chef Heinz Wälti musste schnell nachordern.

Jetzt sind die Landi-Töffs wieder im Sortiment. Wälti spricht in der Werbung von einer «Preis-Revolution». Beispiel: Landi-Roller Tell Zahara 125 (Motor 1 Zylinder 4-takt mit 124,6 cc) für 1590 Franken. Der stärkste Roller 250 ccm Hubraum kostet knapp 3000 Franken (Wasserkühlung und Einspritzsystem).

Im Verkaufspreis enthalten: 3 Jahre Garantie. Produziert werden die Töffs in China.

Bei den Kunden der Detailhandelstochter des mächtigen Bauernkonzerns Fenaco kommen die Billig-Töffs offenbar gut an.

Die Konkurrenten bezeichnen Wältis Scooter jedoch als Schrott. «Die Billigroller-Angebote sind unseriös bis gefährlich», schimpft der Verband Motosuisse, der Marken wie Piaggio, Vespa, Gilera und Aprilia vertritt.

«Alptraum für den Käufer»

In einem Statement von April hiess es bereits: «Periodisch versuchen Fach- und Baumärkte, Discounter und Internetanbieter im Rollermarkt Fuss zu fassen. Sie locken mit Billigangeboten, oft verbunden mit fragwürdigen Geschäftspraktiken und nicht haltbaren Leistungsversprechen.»

Dann die Warnung: «Der vermeintliche Schnäppchenkauf kann für den Käufer zum Alptraum mit unter Umständen gefährlichen Folgen werden.»

Wälti zuckt mit den Schultern und verweist auf die Garantie für seine Kunden. Am Hauptsitz in Dotzigen BE wurde eigens eine zentrale Reparaturstelle eingerichtet. Desweiteren wurden 45 Fachhändler unter Vertrag genommen, die auch Reparaturleistungen erbringen.

Gegenüber dem Markentöff sparen Landi-Kunden bis zur Hälfte des Kaufpreises. «Wenn sparen nicht nachhaltig ist, was dann?», fragt Wälti schelmisch. (uro)

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