Wer kennt ihn nicht, den «Big Mac»-Index der britischen Zeitschrift «The Economist». Er vergleicht weltweit die Burger-Preise bei McDonald’s und gilt als Mass für die Kaufkraft einer Währung. Nun bekommt vom «iPad Mini»-Index Konkurrenz.
«Der Big Mac ist ein globales Produkt und überall gleich, was ihn für diesen Zweck interessant macht», schreiben die zwei US-Ökonomen Benn Steil und Dinah Walker vom New Yorker Think Tank Council on Foreign Relations auf ihrem Blog. Doch der globale Burger-Index hat einen Schönheitsfehler.
Laut dem Ökonomie-Gesetz des einheitlichen Preises müssten identische Güter in einem effizienten Markt weltweit denselben Preis aufweisen. Weil der Hamburger aber vor Ort verdrückt wird, wird er nicht gehandelt und die Preise können sich international auch nicht angleichen.
«Im Gegensatz zum Burger reist das iPad Mini im Flieger mit»
Deshalb haben Steil und Walk ihren eigenen Index kreiert und ein Produkt gesucht das die Bedingungen besser erfüllt. Fündig wurden sie beim iPad Mini: «Es ist ein globales Produkt, das - im Gegensatz zu einem Hamburger - in der Jackentaschen mit dem Flieger mitreist.»
Der neue Index funktioniert gleich wie der Big-Mac-Index: Steil und Walker rechnen den Preis eines iPad Mini in der jeweiligen Landeswährung zum aktuellem Kurs in US-Dollar um. Abweichungen sind ein Indiz für eine Über- oder Unterbewertung einer Währung.
Der Franken ist nicht so krass überbewertet
Aktuell kostet der der Big Mac in der Schweiz 6.50 Franken oder 6,72 Dollar. Gemäss dem jüngsten Big-Mac-Index kostet der Hamburger in den USA aber aktuell 4,56 Dollar.
Damit ist der Franken gegenüber dem Dollar um 47,5 Prozent überbewertet und der Franken-Dollar-Kurs müsste von 0.97 Franken auf rund 1.43 Franken steigen.
Laut dem iPad-Mini-Index ist der Franken zum Dollar aber nur um rund 15 Prozent überbewertet. Das ist Wasser auf den Mühlen all jener Kritiker, die im Gegensatz zur Schweizerischen Nationalbank den Franken nicht als zu hoch bewertet einstufen. (cst)