Der Bezahl-App Twint weht ein rauer Wind entgegen. Denn ab Herbst kann man auch mit der Banken-App Paymit der Konkurrentin SIX an den Kassen bezahlen. Während einer Testphase funktioniert das bei einigen kleinen Läden bereits ab heute. Bisher ging das nur mit Twint mit konventionellen Zahlungsmöglichkeiten und bei der Migros mit der Migros-App – oder
Die PostFinance-Tochter überlässt das Feld nicht kampflos. Und buttert darum Geld ins Marketing: Um Twint der breiten Masse schmackhaft zu machen, verschenkt das Unternehmen aktuell 50-Franken-Gutscheine für Coop@home bei Einkäufen ab 200 Franken. Vorausgesetzt, der Kunde bezahlt seine Bestellung via App. «Wir erreichen so potenzielle Kunden direkt», sagt PostFinance-Sprecher Johannes Möri. Wie viel die Aktion das Unternehmen kostet, lässt er offen.
Ist der grosszügige Gutschein ein verzweifelter Schrei nach Aufmerksamkeit? Schliesslicht sieht man beim Einkaufen nicht oft Leute, die mit Twint bezahlen. Viele wissen gar nicht, für was das kleine, leuchtende gründe Gerätchen an der Coop-Kasse überhaupt ist.
Möri winkt ab.«Wir haben bereits eine sechsstellige Zahl von Nutzern, die täglich mehrere Tausend Transaktionen abwickeln». Damit sei man «sehr zufrieden».
Ausgaben der Bank direkt belasten
Vor vier Monaten hat das Unternehmen den Handy-Bezahldienst lanciert. An 12'000 Kassen kann man aktuell mit Twint bezahlen. Die PostFinance-Tochter hat weitere Pläne: «Ab Sommer 2016 wird es möglich sein, das Bankkonto bei Bezahlungen direkt zu belasten», sagt der Unternehmenssprecher.
Twint funktioniert dann ähnlich wie eine Debit-Karte. Vorausgesetzt, dass die Bank mit der PostFinance-Tochter zusammenspannt. Auch Rabatt-Coupons sollen bald in die App integriert werden.
Die Schlacht um das Zahlungsmittel der Zukunft nicht nur in der Schweiz geführt. Ganz vorne kämpfen die Tech-Giganten Apple und Google. Wann deren Produkte in die Schweiz kommen, ist unbekannt.