Die EMPSA will mobile Zahlungssysteme über Landesgrenzen hinweg etablieren, wie es in einer Medienmitteilung vom Dienstag heisst. Dazu gehören neben Twint unter anderem die belgische Bancontact Payconiq Company, Bluecode aus Deutschland und Österreich sowie mehrere skandinavische Anbietern wie MobilePay und die in Schweden verbreitete Zahlmöglichkeit Swish.
Wann es soweit ist, dass Twint-Kunden im europäischen Ausland bezahlen können, bleibt indes noch unklar. Es heisst einzig, dass die EMPSA eine Arbeitsgruppe eingesetzt habe, um «die technischen Fragen der Interoperabilität» zu prüfen. Auch zur geografischen Ausrichtung des neuen europäischen Zahlungsnetzwerkes sowie zu möglichen Gebühren für Zahlungen in Fremdwährungen werden keine genauen Angaben gemacht.
Die EMPSA sei aber grundsätzlich offen für weitere Partner, sagte ein Mediensprecher gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Insofern gebe es keine festen geografischen Grenzen, da man den «internationalen Einsatz» der jeweiligen nationalen Zahlungssysteme für Mobilgeräte ermöglichen wolle.
Es sei zu früh, um Fragen über Gebühren und Startdatum beantworten zu können. Diese Faktoren seien Teil der Abklärungen, die es im Rahmen der eingesetzten Arbeitsgruppe zu klären gelte, so der Sprecher weiter.
Twint-Chef Markus Kilb gibt sich derweil zuversichtlich, dass die Expansion ins europäische Ausland klappt und erwartet, dass die Vereinigung mittelfristig dazu führe, den internationalen Einsatz mobiler Zahlungssysteme «zu fördern und eine echte europäische Alternative aufzubauen», wie er in der Mitteilung zitiert wird. Damit dürfte er vor allem Zahlungssysteme von Techkonzernen wie Apple, Google oder Samsung meinen.
Laut Mitteilung bündle die EMPSA sieben Unternehmen mit rund 25 Millionen registrierten Nutzern. Die Kunden können bei über eine Million Akzeptanzstellen zahlen. In der Schweiz zählt Twint gemäss eigenen Angaben mittlerweile rund 1,7 Millionen Benutzer, die rund 4 Millionen Zahlungen pro Monat per Twint ausführen. (SDA)