Im Grossraum Zürich herrscht ein Hotelboom, die Zimmerzahl nimmt rasant zu. «Wo führt dies noch hin?», fragt Martin von Moos, Präsident des Vereins Zürcher Hoteliers, im Vorwort einer neuen Studie. Diese hat der Immobilienberater Jones Lang Lasalle im Auftrag des Vereins erstellt.
Die Studienautoren zählen aktuell ein gutes Dutzend Hotelprojekte in und um Zürich herum. Spätestens 2022 sollen 18 neue Hotels mit rund 2400 Zimmern entstehen. Zusätzlich sind 1000 neue, bediente Apartments geplant (BLICK berichtete). Zum Beispiel entsteht in Opfikon ZH das Aparthotel Joyn mit 447 Zimmern. Es wird bislang Dagewesenes im Kanton überflügeln.
Bis in etwa zweieinhalb Jahren gibt es folglich gut 3400 Übernachtungsmöglichkeiten mehr, zwei Drittel davon allein in Zürich Nord. Sie dürften mehrheitlich im Drei-Sterne-Bereich liegen. Laut Studie nicht eingerechnet sind weitere 1500 neue Airbnb-Wohnungen.
Neuankömmlinge wählen Zürich
Bekannte Namen: Meininger, Niu Hotel, Easy Hotel. Internationale Hotelketten machen den Grossteil der Neuankömmlinge aus. Sie nutzen Zürich als Trittbrett für den Einstieg in die Schweiz. Die meisten Zimmer entstehen 2020, viele davon rund um den Flughafen. Hier federführend: die Hyatt Hotels im The Circle, dem neuen Quartier in Kloten ZH.
Dabei ist es nicht so, dass in den letzten Jahren zu wenig gebaut wurde. Seit 2010 hat sich die Zahl der Hotelzimmer im Raum Zürich um rund ein Viertel erhöht. Exakt: von 10'830 auf 13'680 Zimmer. Wo führt der Bettenboom noch hin?
Hotelierpräsident Moos macht der Zuwachs an neuen Betten Sorgen. Er befürchtet, dass die Preise ins Rutschen geraten. Die Gäste dagegen dürften sich freuen – ausser wenn es auch mit der Qualität und dem Service bachab ginge.
Rückgang von Auslastung und Preisen
Die Studienautoren erwarten in den kommenden beiden Jahren einen Rückgang der durchschnittlichen Hotelauslastung wegen der neuen Übernachtungsangebote: von heute 72,3 auf rund 67 Prozent. Laut dem Sorgenbarometer der Zürcher Hoteliers rechnet eine grosse Mehrheit sowohl bei der Auslastung bestehender Hotels als auch bei den Zimmerpreisen mit einem stark negativen bis negativen Effekt. Und einem Kampf um Fachkräfte.
Positiv für den Arbeitsmarkt: Die Nachfrage nach gutem Personal nimmt zu, die Löhne in Hotelbranche, Gastronomie und Betriebsmanagement dürften steigen.
Gleichzeitig wird die Sanierung und Modernisierung der bestehenden 182 Hotels vorangetrieben. Eine Hochrechnung von Jones Lang Lasalle geht von rund 860 Millionen Franken über die nächsten fünf Jahre aus. «Für die Gäste hat dies einen positiven Effekt: Die Qualität bestehender Hotels wird gesteigert, das Angebot ausgebaut.»
Nicht nur Zürich zieht Hotelbetreiber magisch an. Auch die Messestadt Basel bekommt massiv Bettenzuwachs. Beispiele: Coop plant ein Luxushotel am Basler Marktplatz. Die Hotelgruppe Bâle Hotels will das 64-Zimmer-Haus im zweiten Halbjahr 2021 eröffnen. Am alten Hilton-Standort eröffnet 2020 ein neues 5-Stern-Mövenpick-Hotel. Damit hat die Accor-Gruppe über 1360 Zimmer in der Stadt, was gemäss Fachmagazin «Hotelrevue» einem Marktanteil von über 30 Prozent entspricht. Seit 2010 betrage das Betten-Plus in der Stadt am Rheinknie 40 Prozent. Eine Folge: Der durchschnittliche Preis pro Bett sei in der Stadt rückläufig.
Nicht nur Zürich zieht Hotelbetreiber magisch an. Auch die Messestadt Basel bekommt massiv Bettenzuwachs. Beispiele: Coop plant ein Luxushotel am Basler Marktplatz. Die Hotelgruppe Bâle Hotels will das 64-Zimmer-Haus im zweiten Halbjahr 2021 eröffnen. Am alten Hilton-Standort eröffnet 2020 ein neues 5-Stern-Mövenpick-Hotel. Damit hat die Accor-Gruppe über 1360 Zimmer in der Stadt, was gemäss Fachmagazin «Hotelrevue» einem Marktanteil von über 30 Prozent entspricht. Seit 2010 betrage das Betten-Plus in der Stadt am Rheinknie 40 Prozent. Eine Folge: Der durchschnittliche Preis pro Bett sei in der Stadt rückläufig.