Wie US-Präsident Donald Trump (73) via Twitter in die Welt hinausposaunt, so hat Tidjane Thiam (57) seit neustem Instagram für sich entdeckt. Und auch der CS-Boss stellt Medien in den Senkel (BLICK berichtete).
Etwas sonderbar mutet die Wahl dieses sozialen Netzwerks für seinen persönlichen Feldzug an. Instagram diente bis anhin vornehmlich Jugendlichen, Stars und Sternchen dazu, sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Dass das soziale Netzwerk von einem Konzernchef als Kanal für Krisenkommunikation genutzt wird, hat Seltenheitswert.
Wenn der Kragen platzt
Für Instagram-Neuling Thiam offenbar kein Problem. Nachdem die «NZZ am Sonntag» berichtet hatte, dass er von seinem damaligen Untergebenen Iqbal Khan (44) verlangt habe, «schmutziges Material» gegen den ehemaligen Europa-Chef der CS, Claudio de Sanctis (47), zu sammeln, um ihn loszuwerden, platzte ihm der Kragen.
Er glaube an die Pressefreiheit und die Wichtigkeit von freien Medien, schreibt Instagrammer Thiam. «Es tut mir leid, diese Meldung schreiben zu müssen. Aber das Mass an falschen Darstellungen, mit denen ich in den letzten Monaten umgehen musste, zeigt mir, dass es nicht mehr die richtige Strategie ist zu schweigen.» Er bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Auch die Credit Suisse dementierte den Inhalt des Artikels.
Mark Balsiger (51), Spezialist für Krisenkommunikation, spricht von einem «kläglichen Sololauf». «Dass Thiam ausgerechnet Instagram als Kanal wählte, ist eine Lachnummer.» Für Krisenfälle sei Instagram nicht geeignet. «Damit kriegen die jüngsten Enthüllungen noch mehr Gewicht», glaubt Balsiger. «Die Vorwürfe sind happig. Gerade weil sie sich an Thiam direkt richten, hätte er nicht selber reagieren dürfen. Das wäre die Aufgabe der Medienstelle gewesen.»
CS schweigt eisern
Das vielköpfige Medien-Team der Grossbank war aber auch gestern nicht gewillt, angemessen Stellung zu nehmen. BLICK-Fragen, etwa ob die Aussagen Thiams auf Instagram mit der Unternehmenskommunikation koordiniert wurden, blieben unbeantwortet.
In seinem Post kündigt Thiam an, auch künftig auf Instagram zu Falschinformationen Stellung zu nehmen. Also aufgepasst, Fake News, ihr werdet beschattet!