«Man muss aufhören, Nutella zu essen» - mit einem Aufruf gegen den Brotaufstrich sorgt Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal für Aufsehen.
Die Sozialistin kritisierte am Montagabend im Sender Canal Plus, dass sich in Nutella Palmöl befinde, für dessen Gewinnung Waldflächen gerodet würden. «Das richtet beträchtliche Schäden an.»
An den Nutella-Hersteller Ferrero gerichtet, sagte die frühere Lebensgefährtin von Frankreichs Staatschef François Hollande: «Sie müssen andere Rohstoffe verwenden.»
Ferrero wollte Royals Äusserungen nicht direkt kommentieren, betonte am Dienstag aber, Umweltbelange ernst zu nehmen. Das Unternehmen sei eine Reihe von Verpflichtungen beim Palmöl eingegangen. «Der Anbau der Ölpalme kann mit dem Respekt von Umwelt und Bevölkerung einhergehen», erklärte der Konzern.
Auch nachhaltiges Palmöl ist umstritten
Der Lebensmittelkonzern hat schon vor zwei Jahren auf nachhaltiges Palmöl umgestellt. Es wird von der Organisation RSPO (Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl) zertifiziert.
Nach Angaben der Organisation wird es auf Plantagen produziert, die «soziale, umweltrelevante und wirtschaftliche Kriterien» berücksichtigen und unabhängig kontrolliert werden. Der RSPO wurde 2004 auf Initiative des WWF gegründet.
Für einige Kritiker sind jedoch die Auflagen des RSPO zu schwach. Unter anderem wird bemängelt, dass die Strafen bei Landraub, Vertreibung indigener Völker und der Zerstörung von Primär-Regenwald keine Bestrafungen vorgesehen sind. (alp/SDA)