Bestechung in Südafrika
Millionenbusse für ABB auch in der Schweiz

Die Bundesanwaltschaft hat das Strafverfahren gegen den Schweizer ABB-Konzern abgeschlossen. Dieser muss nebst einer Busse in der Schweiz auch noch Vergleichszahlungen in Südafrika und bei US-Behörden zahlen.
Publiziert: 02.12.2022 um 09:03 Uhr
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Aktualisiert: 03.12.2022 um 03:34 Uhr
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ABB muss vier Millionen Busse in der Schweiz zahlen. Dazu gesellen sich noch Vergleichszahlungen in Südafrika und den USA.
Foto: keystone-sda.ch

Im vergangenen Juli wurde bekannt, dass Südafrika gegen zwei frühere Angestellte des Schweizer Energie- und Automatisierungstechnikkonzerns ABB wegen Korruption und Betrug Anklage erhob. Daraufhin musste ABB Rückstellungen in Höhe von 325 Millionen US-Dollar bilden.

Die Schweizer Bundesanwaltschaft: Sie hat einen Strafbefehl wegen «Widerhandlung gegen das Strafgesetzbuch» erlassen. ABB wird dadurch mit einer Busse in Höhe von vier Millionen Franken belegt, ebenso muss ABB die Verfahrenskosten in Höhe von 50'000 Franken tragen. Die in der Schweiz gesetzlich mögliche Maximalstrafe für diesen Straftatbestand liegt bei fünf Millionen Schweizer Franken. Der Konzern mit Sitz in Zürich hat den Strafbefehl und die damit verbundenen Vorwürfe laut Bundesanwaltschaft akzeptiert.

Vorgeworfen wurden ABB Bestechungszahlungen an Amtsträger in Südafrika und dass ABB zu wenig unternommen habe, solche zu verhindern. Konkret ging es um Verträge beim Bau eines Kohlekraftwerks in Südafrika. Die Angeklagten sollen die beim Bau involvierte Elektrizitätsgesellschaft Eskom, bei welcher ABB ein Auftragnehmer war, durch die Annahme von Bestechungsgeldern geschädigt haben. Die ABB Südafrika erhielt mit Bestechungszahlungen von mindestens 1,3 Millionen Schweizer Franken Aufträge im Wert von mindestens 200 Millionen US-Dollar.

Vergleich mit Südafrika – und Amerika?

Gestern konnte die ABB mit der südafrikanischen Strafverfolgungsbehörde einen Vergleich erzielen. Im Rahmen dieses Deals verpflichtete sich die ABB zur Zahlung von 2,5 Milliarden Rand, umgerechnet rund 135 Millionen Franken. Die ABB übernahm damit auch die Verantwortung für das mutmasslich kriminelle Verhalten ihrer Mitarbeitenden.

Die südafrikanische Behörde hob die bereitwillige Zusammenarbeit von ABB mit den Strafverfolgungsbehörden bei den Ermittlungen lobend hervor. Auch in der Schweiz wurde die Kooperationsbereitschaft der ABB als strafmildernd berücksichtigt.

Eine Einigung kam am Freitag auch zwischen ABB und den amerikanischen Behörden zustande. Laut dem US-Justizministerium hat die ABB eingewilligt, insgesamt 315 Millionen Dollar an die USA, Südafrika, die Schweiz und Deutschland zu zahlen, um die Korruptionsklagen zu begleichen. Hinzu kommen 12 Millionen Dollar, die ABB an die US-Börsenaufsicht SEC bezahlen muss. (SDA/rae/kes)

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