Für die Swiss ist klar: Ab dem 8. November heisst der Flughafen der deutschen Hauptstadt Berlin Brandenburg – und nicht mehr Tegel. Die erste Landung eines Swiss-Flugzeugs soll an diesem Tag um 8.45 Uhr auf dem neuen Flughafen erfolgen, schreibt die Lufthansa-Tochter in einer Mitteilung.
In der Woche vorher soll der gesamte Flugbetrieb von Tegel nach Berlin Brandenburg verlegt werden. Diese Riesen-Zügelaktion startet am 31. Oktober. Kunden, die bereits einen Flug für die Zeit nach dem 8. November haben, werden informiert, dass sie nicht in Tegel (Kürzel: TXL) sondern in Berlin Brandenburg (Kürzel: BER) landen werden.
Auch bei anderen Airlines der Lufthansa-Gruppe können seit gestern Flüge von und nach BER gebucht werden. Dazu zählen Eurowings, Lufthansa, Swiss, Brussels und Austrian Airlines. Die Airlines der Lufthansa-Gruppe müssen wohl darauf vertrauen, dass die jahrelange verschobene Eröffnung des neuen Hauptstadtflughafens nun tatsächlich Realität wird.
Noch fehlt der Glaube
Skeptischer sind da deutsche Reiseportale, die etwas ungläubig und im Konjunktiv von den neuen Buchungsmöglichkeiten berichten. Auf Travelbook.de heisst es etwa: «Der BER soll, nach aktuellem Stand, am 31. Oktober 2020 eröffnen. Doch es wäre nicht das erste Mal, dass die Eröffnung verschoben werden muss.» Und schiebt die Frage nach: Was würde bei einer erneuten Verschiebung passieren?
Die knappe Antwort von Eurowings auf die durchaus berechtigte Frage: «Wir gehen davon aus, dass der Flughafen termingerecht öffnet.» Die Reisenden müssten sich aber generell keine Sorgen machen, man werde in jedem Fall den «Flugbetrieb von und nach Berlin selbstverständlich aufrecht» erhalten.
Pleiten, Pech und Pannen
Doch die Sorge ist berechtigt, wie ein Blick auf die pannenreiche Geschichte des neuen Flughafens zeigt: Die Eröffnung erfolgt mit neun Jahren Verspätung, mehrmals die bereits angesetzte Inbetriebnahme wieder abgesagt werden.
Eigentlich hätten die ersten Passagiere ab dem 30. Oktober 2011 in Berlin Brandenburg landen sollen. Erst ging eine Baufirma pleite, später funktionierte die Brandschutzanlage nicht, Türen liessen sich nicht Steuern. Verschiebung folgte auf Verschiebung, die Flughafenchefs gaben sich die Klinke in die Hand. Der aktuelle, Lütke Daldrup, glaubt fest daran, dass es diesmal klappen sollte.