Die Trennung erfolgte im gegenseitigen Einvernehmen, wie die Rigi Bahnen am Freitag mitteilten. Über die Abgangsmodalitäten wurde Stillschweigen vereinbart. Damit sich Otz ab sofort auf seine künftige berufliche Zukunft ausrichten könne, haben man entschieden, das Arbeitsverhältnis ordentlich zu beenden und ihn von seinen Aufgaben freizustellen.
Verwaltungsratspräsident Karl Bucher sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, Geschäftsleitung und Verwaltungsrat hätten sich beim Führungs- und Rollenverständnis nicht gefunden, das habe sich in mehreren Sitzungen gezeigt. Es sei zu viel Energie in interne Vorgänge investiert worden auf Kosten des Vorantreibens des Unternehmens.
Beim Entscheid keine Rolle gespielt habe die Kritik am Ausbau der Bahn, die jüngst etwa mit einer Online-Petition zum Ausdruck kam. Otz sei hinter den geplanten Projekten gestanden. Auch der Prozess einer Charta, die unter Einbezug mehrerer betroffener Kreise die Entwicklung der Rigi bis 2030 verbindlich regeln soll, sei durch den Abgang nicht gefährdet, zumal hier der Verwaltungsrat involviert sei.
Otz war vor seinem Engagement bei den Rigi Bahnen Direktor von Interlaken Tourismus gewesen. Er habe einen grossen Beitrag geleistet, die Rigi-Bahnen von einem Bahn- zu einem Tourismusunternehmen zu entwickeln, attestierte ihm Bucher. Ad interim übernimmt nun Vizedirektor Marcel Waldis die operative Führung bei den Rigi Bahnen.
Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahr 2018 ein Rekordergebnis. Es transportierte 14 Prozent mehr Passagiere als 2017, machte acht Prozent mehr Umsatz und steigerte den Gewinn im gleichen Umfang. Die Rigi Bahnen starteten auch gut ins 2019 und erlebten den besten Februar aller Zeiten.
Das Unternehmen will mit dem Geld kräftig investieren. In Vitznau wird bis im Mai 2020 für 6 Millionen Franken ein neues Dienstleistungszentrum realisiert. Für 38 Millionen Franken werden neue Züge beschafft. Schliesslich muss die Rigi Bahnen AG die Luftseilbahn von Weggis LU auf Rigi Kaltbad ersetzen. Die geplante Gondelbahn dürfte 17 bis 20 Millionen Franken kosten, ist in Umweltschutzkreisen aber auch auf Kritik gestossen. (SDA)