Bergbahnen jubeln
Hitzesommer trieb Schweizer in die Höhe

Trotz Frankenschock und Wirtschaftskrise läuft das Geschäft. Die Betreiber reden vom besten Sommer aller Zeiten.
Publiziert: 27.08.2015 um 18:45 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 06:33 Uhr
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17%: Die Ostschweizer Bergbahnen wie hier auf der Ebenalp halten gut mit.
Von Moritz Kaufmann

Diesen Sommer ruft der Berg besonders laut. Profiteure des Hitzesommers sind die Bergbahnen. Auch an diesem Wochenende wirds in den Bergen prächtig. «Kuhglocken, Alpenpanorama – die Gäste kommen, weil es so schön ist», sagt Jürg Balsiger (51), Direktor der Nidwaldner Stanserhorn-Bahn. «In die Berge zu fahren, ist ein patriotischer Akt.»

Trotz aller Wehklagen über Frankenschock und Wirtschaftskrise läuft das Geschäft bestens. «Wir sind auf Rekordkurs. Wenn die nächsten Monate auch so gut laufen, wird es der beste Sommer aller Zeiten», so Balsiger. Die neuen Zahlen des Verbandes Seilbahnen Schweiz liegen BLICK vor. Sie sind eindrücklich: Von Mai bis Ende Juli verzeichneten die Schweizer Bergbahnen 19,4 Prozent mehr Gäste als in derselben Periode des Vorjahres. Steil nach oben zeigen die Besucherzahlen der Bergbahnen im Berner Oberland (+25,7%), in Graubünden (+25,4%) und in der Westschweiz (+24,3%).

Klar ist: 2014 war kein gutes Jahr. Es regnete und war kalt. Dafür spielte in dieser Sommersaison das Wetter den Bergbahnbetreibern umso mehr in die Hände. Es ist nicht nur schön, sondern auch heiss. Zu heiss für viele Unterländer. Sie flüchten in die kühleren Berge. «Vor allem ältere Leute schätzen die milden Temperaturen hier oben», sagt Balsiger von der Stanserhorn-Bahn.

Auch den Bergbahnen Arosa GR läufts wie geschmiert. «Wir sind zwei Prozent über dem Fünfjahresschnitt», sagt Chef Philipp Holenstein (52). Das freut nicht nur ihn, sondern auch die Bergwirtschaften, die massenhaft Touristen verpflegen können. «Ein schöner Nebeneffekt», sagt Holenstein.

Den Jubel zeigen die Bergbahnchefs aber nur hinter vorgehaltener Hand. «Die wichtigen Monate September und Oktober kommen erst noch», dämpft Andreas Keller vom Verband Schweizer Seilbahnen die Erwartungen. Keller ist in Gedanken schon einen Schritt weiter. Dem Prachtsommer zum Trotz. «Unsere Branche verdient 80 Prozent des Umsatzes im Winter», erklärt er. Prognosen seien schwierig. Die Touristen buchten immer kurzfristiger, sorgt er sich.

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