Zum zweiten Mal innert einer Woche bleiben die Belair-Maschinen am Boden. Heute und morgen fliegen sie nicht, wie das Airline-Portal «Aerotelegraph» schreibt.
Vergangene Woche wurde bekannt, dass Air Berlin ab April keine Verwendung mehr für seine Schweizer Tochter hat (BLICK berichtete). Darauf meldete sich ein Grossteil der Crew krank.
Nun ist das Aus definitiv. Air-Berlin-Chef Stefan Pichler (59) informierte die Belair-Mitarbeiter gestern persönlich darüber. Der Aufsichtsrat von Air Berlin habe beschlossen, Belair aufzulösen, schreibt das Portal weiter. Ende März werde der Betrieb eingestellt, mittelfristig folge dann auch die rechtliche Liquidierung des Unternehmens.
Immerhin bekommen die Flugbegleiter und Piloten von Belair eine zwölfmonatige Beschäftigungsgarantie. Sie können für Air Berlin fliegen – von Köln oder Stuttgart aus. Alternativ ist auch eine Mitarbeit bei der österreichischen Niki möglich.
Firma sei im Eimer
Keine guten Worte hatte der scheidende Air-Berlin-Chef Pichler für sein unternehmen Air Berlin übrig. «Die Firma ist praktisch seit acht oder neun Jahren im Eimer», sagte er laut «Aerotelegraph» gegenüber den Belair-Mitarbeitern.
Zwar hätten alle Angestellten von Air Berlin in den letzten Jahren einen guten Job gemacht. «Aber jeder konnte noch so gute Arbeit leisten, es brachte nichts.» Das Unternehmen sei völlig unstrukturiert gewachsen und habe zudem ganz einfach zu hohe Kosten. Deshalb befindet sich die Airline nun auf Schrumpfkurs.
Noch nicht aufgeben will das Belair-Management. «Unser Auftrag heisst Liquidierung. Aber wir kämpfen noch», so Präsident Christof Zuber (57) gegenüber «Aerotelegraph». Man nenne es intern die Strohhalm-Lösung. «Wir versuchen, noch neue Eigentümer für Belair zu finden.» Die Chancen hält Zuber selbst aber für nicht gross. (bsh)